Harnleiter / Stenose / Harnleiterneueinpflanzung – Überblick
Auszug: Normalerweise sollte der Urin ohne Probleme von der Niere kommend in die Blase fließen. Die Verbindung zwischen Niere und Blase ist der Harnleiter. Eine Harnleiterneueinpflanzung wird bei einer Engstelle – einer so genannten Stenose – im Harnleiter durchgeführt. Die Stenose im Harnleiter befindet sich im unteren Teil des Harnleiters oder im Übergang bzw. in der Einmündung zur Blase. Durch diese Stenose kommt es zum Harnstau / Harnverhalt, d.h. der Urin staut sich (bis zur Niere) auf. Es kommt zum Gegendruck in der Niere, welcher zu Nierenfunktionsstörungen führen kann.
Engstellen des Harnleiters sind angeboren oder werden durch Erkrankungen oder Voroperationen hervorgerufen. Bei Erwachsenen ist ein erstes Symptom Flankenschmerzen und bei kleinen Kindern unklares Fieber.
Pro Jahr finden ca. 3.000 Harnleiterneueinpflanzungen statt. Durch die Operation unter stationären Bedingungen kommt es zur Entfernung der Engstelle und der Harnleiter wird in die Blase neu eingepflanzt. Ziel der OP ist ein ungehinderter Abfluss des Urins durch den Harnleiter. Die Heilungschancen bei der hier beschriebenen Operation liegen bei über 95 Prozent. Gab es bereits vor der Operation eine Funktionsbeeinträchtigung der Niere, kann diese jedoch nicht wiederhergestellt werden. Eine Komplettentfernung der Niere findet statt, wenn diese schon zu sehr geschädigt ist. Die Harnleiterneueinpflanzung wird vom Facharzt für Urologie durchgeführt, ggf. auch vom Facharzt für Kinderchirurgie. Die Operationsdauer beträgt ca. 60 bis 180 Minuten.
Auf den folgenden Seiten erhalten Eltern und Interessierte ausführliche Informationen zur Stenose im Harnleiter, den Behandlungsmöglichen und der Harnleiterneueinpflanzung.