Das Kniegelenk gilt als das komplizierteste und größte Körpergelenk und ist besonders anfällig für Verschleiß und Verletzungen. Das Knie bildet die bewegliche Verbindung zwischen Oberschenkel (Femur) und Unterschenkel (Tibia und Fibula).

Insgesamt bilden drei Knochen, ummantelt und durchzogen von einem starken und komplexen Kapsel- und Bandapparat, das Gerüst des Knies. Sowohl die knöchernen Teile des Kniegelenks, als auch die Sehnen und Weichteile sind durch ständige Belastung und starke Beanspruchung sehr anfällig. Dies gilt insbesondere für Sportler und Menschen mit Erkrankungen der Knorpel (Rheuma, Arthrose), oder des Knochengewebes, sowie für Menschen mit Problemen des Herzkreislaufs (Diabetes, Bluthochdruck, Arteriosklerose).

In der Kniekehle an der Hinterseite des Kniegelenkes liegen wichtige Blutgefäße und Nerven.

Kreuzbandoperation und generelle Operationen am Knie sind in den letzten 100 Jahren durch die stetige Weiterentwicklung der Diagnosetechnik wie Magnetresonanztomographie (MRT), Gelenkspiegelung (Arthroskopie) und minimalinvasiver Operationstechnik stark verbessert und perfektioniert worden. Von dieser können versierte Orthopäden und Kniechirurgen heute bei Operationen profitieren. Idealerweise werden heute operative und nicht-operative Alternativen für verschiedene Patiententypen beherrscht und angewendet – vom Normalverbraucher über den Hobbysportler zum Leistungs- beziehungsweise Spitzensportler.

Heute werden Meniskusrisse mit Schrauben, Stiften, Laser therapiert und repariert. Bei Knorpeldefekten und Kniescheibenproblemen werden kombinierte Verfahren angewandt, so dass über beschädigte Knorpelstellen Ersatzgewebe wächst. Beim vorderen Kreuzbandriss werden verschiedene Techniken angewandt. Viele krankhafte Befunde werden bereits während einer Gelenkspiegelung behoben. Die Versorgung mit Hilfsmitteln erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Orthopädietechniker und richtet sich hierbei nach Diagnostik und nach dem jeweiligen Befund und kann von elastischen Bandagen und Schuheinlagen, bis hin zu Gelenkschienen mit voreingestellten Bewegungsausmaßen (Orthesen oder Knieschiene) reichen.