Zervikale Myelopathie – Definition und Fakten
Operationsname, Definition: Zervikale Myelopathie bzw. Cervikale Myelopathie / Unter zervikaler Myelopathie wird eine durch akuten oder chronischen Druck auf das Rückenmark entstandene Funktionsstörung bezeichnet.
Hintergrundinformationen: Die Operation besteht darin, dem Rückenmark wieder Platz zu schaffen, sei es durch Vorgehen von vorne, vom Rücken aus oder kombiniert. In der Brustwirbelsäule ist meist ein komplexer Eingriff mit Vorgehen durch den Brustkorb und Teilentfernung des Wirbels mit Versteifung notwendig.
Ca. 60% aller Eingriffe an der Halswirbelsäule erfolgen zur Behandlung und/oder Vermeidung einer zervikalen Myelopathie. Das bedeutet, dass die OP bereits vor dem Auftreten einer zervikalen Myelopathie durchgeführt wird, denn bei großen Einengungen befürchtet man das Auftreten einer Myelopathie. Ca. 40% der Eingriffe finden wegen Bandscheibenvorfall, Trauma, Stenosen ohne Myelopathien statt.
Seit Anfang des 20. Jahrhunderts wurden Operationen zur Befreiung des Rückenmarks durchgeführt, anfangs meist vom Rücken aus, durch die Entfernung des Dornfortsatzes und des Wirbelbogens. Seit den 50er Jahren erfolgte dann in der Halswirbelsäule auch die Operation von vorne, wie auch unter Spinalstenose und Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule beschrieben. Die mögliche Fusion von Brüchen durch Schrauben – Stabsysteme oder Platten Ende der 70er Jahre erbrachte die Möglichkeit zur komplexen Behandlung schwieriger Verletzungen. Die Einführung der endoskopischen Technik in den 90er Jahren und die Entwicklung minimal invasiven Instrumentariums konnten vor allem im Brustwirbelbereich den Eingriff deutlich minimal invasiv gestalten.
Facharzt dieser Operation: Diese Operation wird in der Regel durch einen Facharzt für Neurochirurgie durchgeführt, bei komplexen Eingriffen in der Brustwirbelsäule auch in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Thorax- und/oder Unfallchirurgen/Orthopäden.
Stationär / Ambulant: Die Operation wird grundsätzlich stationär durchgeführt. Der Krankenhausaufenthalt beträgt 4-10 Tage, je nach Komplexität des Eingriffes.
Kosten der Operation und Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Die Kosten der Operation werden in Deutschland durch eine Pauschale abgebildet, die sogenannte Diagnosis Related Group (DRG). Diese bestimmt den Preis, den ein Krankenhaus der öffentlichen Versorgung für den Behandlungsfall erhält. Er beträgt z.Zt. ca. 6.000 bis 9.000 Euro (Stand Mai 2011). Bei privat versicherten Patienten kommen die Honorare für den Operateur (ca. 1500 – 3.000 Euro) und den Anästhesist noch dazu. Die gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernehmen die Behandlungskosten voll.