Hammerzeh / Krallenzeh – Alternativen und Heilungschancen
Das Ziel: Grund (Indikation) der Operation sind
eine oder mehrere fixierte, schmerzhafte Krallen/Hammerzehen. Ziel der Operation
ist eine Korrektur der Zehenverkrümmung. In der gleichen Operation kann in
Einzelfällen auch eine Verlängerung oder Versetzung von Sehnen vorgenommen
werden. Durch eine Verkürzung der Zehen werden die Sehnen und Weichteile
entspannt und die Verkrümmung aufgehoben. Die Zehenfunktion wird wiederhergestellt,
schmerzhafte Druckstellen werden beseitigt und ein gutes kosmetisches Ergebnis
wird angestrebt.
Heilungschancen: Die
Chancen durch eine Hohmann Operation eine Verbesserung der Beschwerden zu
erzielen, liegen bei 80-90%.
Alternativen zur Operation: Es gibt
zur Korrektur der noch flexiblen Krallen-/und Hammerzehen die Möglichkeit über
einen sogenannten Weichteileingriff, durch einen Transfer der langen Beugesehne
auf den Zehenrücken (Operation nach Girdlestone und Taylor), eine Korrektur der
Verkrümmung zu erreichen. Die Operation nach Weil führt zu einer
Stellungskorrektur durch eine verkürzende Durchtrennung des Mittelfußknochens
und wird v.a. bei Verrenkungen im Bereich der Zehengrundgelenke durchgeführt.
Vor
einer Operation ist es in der Regel sinnvoll, alle konservativen Maßnahmen
ausgereizt zu haben. Im Rahmen der konservativen Behandlung werden Polsterungen
der Druckstellen, Zügelverbände, Pediküre und Einlagenversorgungen
durchgeführt. Es werden ggf. orthopädische Maßschuhe angefertigt oder
Schienenbehandlungen, gelegentlich auch in Kombination mit physiotherapeutischen
Anwendungen, durchgeführt.
Entscheidung für die Operation: Bei
einem mäßig bis deutlich ausgeprägten Krallen-/ oder Hammerzeh ist eine
konservative Therapie in der Regel nicht erfolgsversprechend. Es ist anzunehmen,
dass sich über die Zeit die Fehlstellung weiter verschlechtert und fixiert. Bei
Beschwerden durch die zunehmende Spreizfußsituation, z. B. durch Druckstellen im
Schuh oder Beschwerden im Bereich der Zehengelenke bzw. der Mittelfußsohle,
wird in aller Regel zur Operation geraten. Wenn keine Operation durchgeführt
wird, verschlechtert sich die Vorfußsituation zunehmend und in aller Regel
nehmen parallel auch die Beschwerden zu. In Einzelfällen kann es durch den
Druck im Schuh auch zu offenen Wunden kommen, die unter Umständen nur schwer zu
behandeln sind. Bei chronischer Infektion der offenen Stellen kann sich auch
eine Infektion des Knochens ergeben, die dann im fortgeschrittenen Fall auch
eine Amputation der betroffenen Zehe nach sich ziehen könnte.