Ablatio retinae / Amotio retinae / Netzhautablösung – Der richtige Arzt und Vorbereitungen

Wahl des richtigen Operateurs: Eine Netzhautablösung – auch als Ablatio retinae und Amotio retinae bezeichnet – kann zur Erblindung führen. Daher sollte die operative Versorgung von einem Netzhautchirurgen durchgeführt werden, der am besten über langjährige Erfahrungen verfügt. Ein Vertrauensverhältnis zwischen Patient und Arzt sollte vorhanden sein. Die Kommunikation zwischen Arzt und Patient stellt ein unabdingbares Kriterium dar, weil der Patient nicht in der Lage ist, seine eigene Erkrankung zu sehen (er kann nicht selber in das Auge sehen). Eine verständnisvolle Erklärung und ein ausführliches Aufklärungsgespräch sind in dieser Situation sehr wichtig.

Der operierende Arzt muss Facharzt für Augenheilkunde sein und eine operative Ausbildung an einer spezialisierten Klinik absolviert haben.

 

Tests und Voruntersuchungen / Informationen für den behandelnden Arzt: Die Operation einer Netzhautablösung (Ablatio retinae / Amotio retinae) erfolgt bei der Mehrheit der Patienten in einer Vollnarkose. Inwieweit eine Vollnarkose durchgeführt werden kann, beurteilt der Narkosearzt, der hierfür alle relevanten Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahmen etc. kennen muss.

Spezielle augenärztliche Voruntersuchungen vor der Operation sind meist nicht erforderlich. Eine Eigenblutspende ist bei Augenoperationen in keinem Fall erforderlich.

Der Patient muss vor der Operation eine Operationseinwilligung unterschreiben. Darüber hinaus muss der Patient vor der Operation eine Narkoseeinwilligung unterschreiben. Der Narkosearzt fragt die Vorerkrankungen und Begleiterkrankungen in aller Regel anhand eines Fragebogens ab.

Einnahme von Medikamenten: Medikamente, die der Patient bereits vor dem Auftreten einer Netzhautablösung (Ablatio retinae / Amotio retinae) regelmäßig einnimmt, werden in der Regel auch während des stationären Aufenthaltes weiter genommen. Handelt es sich um ausgefallene Medikamente, ist es ratsam, diese für den Klinikaufenthalt mitzunehmen. Der Augenarzt wird den Patient beraten, ob Medikamente umgestellt oder abgesetzt werden müssen.

Ablatio retinae / Amotio retinae / Netzhautablösung – Hinweise vor der Operation

Hinweis vor stationärer Operation: Gerinnungshemmende Medikamente müssen vor der Operation gegebenenfalls umgesetzt werden. Hierfür ist eine enge Absprache mit dem Augenarzt und dem Hausarzt erforderlich. Auf keinen Fall sollten ohne Rücksprache Medikamente weggelassen werden, da diese eventuell lebensnotwendig sind.

Bei der Entlassung aus dem stationären Aufenthalt wird dem Patienten mitgeteilt, welche Augensalbe oder Augentropfen er weiter verwenden muss. Wenn der Patient Schwierigkeiten hat, sich selber Augentropfen oder Augensalbe zu geben, sollte er schon im Voraus klären, wer ihm hierbei behilflich sein könnte.

Nach der Operation kann der Patient auf dem operierten Auge zunächst schlecht sehen. Dies kann verschiedene Gründe haben. Die abgelöste Netzhaut braucht nach einer erfolgreichen Wiederanlage lange Zeit, um sich zu erholen. Bis das endgültige postoperative Ergebnis feststeht, vergehen – insbesondere wenn das Sehzentrum mitbetroffen war – mehrere Monate. Wird das Auge bei der Operation mit einem Luft/Gasgemisch gefüllt, muss der Patient darüber aufgeklärt sein, dass er durch dieses Gemisch kaum sehen kann und die Sehkraft erst wieder kommt, wenn sich das Luft/Gasgemisch allmählich auflöst. Wird Silikonöl in das Auge eingefüllt, kann hierdurch zwar durchgesehen werden, aber der Brillenwert ändert sich durch das Silikonöl erheblich.

Für den Zeitraum nach der Operation muss sich der Patient auf die Sehverschlechterung einstellen. Dies bedeutet u.a., dass kein Auto gefahren werden darf und je nach Sehkraft des anderen, nicht betroffenen Auges, Hilfsbedürftigkeit besteht.

Angstpatienten: Im persönlichen Arzt-Patientengespräch sollten Ängste vor der Operation besprochen werden.

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