Vulvakarzinom / Vaginalkarzinom / Scheidenkrebs – die Operation


Vorbereitung zur Operation:
Je nach Krankenhausablauf kann sich die Patientin am Vortag noch zuhause
aufhalten und sollte sich dann im Bereich des Bauches/Scham rasieren. Falls
dies nicht der Fall ist, wird dies im Krankenhaus bei der Aufnahme oder
unmittelbar vor der Operation durchgeführt.

Narkose: Die übliche
Narkoseform ist die Vollnarkose. In seltenen Ausnahmefällen kann die Operation
auch in sog. Rückenmarksnarkose durchgeführt werden. Die derzeitigen
Vollnarkosen sind sehr gut verträglich und die Patientin wacht normalerweise
rasch auf und ist nach 1-2h wieder über Zeit und Ort voll orientiert. An
Gespräche in diesem Zeitraum kann sich der Patient meistens vage erinnern, ohne
jedoch den genauen Inhalt wiedergeben zu können.

Das OP-Team: Operateur mit
1-2 Operationsassistenten, Operationsschwester mit Assistent (Springer),
Narkosearzt mit Narkoseschwester.

Dauer der Operation: Durchschnittlich
dauert die Operation 2-3 Stunden, je nach Befund und Ausdehnung kann es aber
auch bis zu 2h länger dauern. Dies ist vor allem der Fall, wenn
Verschiebelappen oder eine komplette Entfernung der Leistenlymphknoten erfolgen
muss.

Die Operation: Im
folgenden Text soll die Vulvaresektion erklärt werden. Zu Beginn der Operation
wird die ‘Schnittfigur’ unter Umfahrung aller sichtbaren Tumorherde mit
entsprechendem Sicherheitsabstand angezeichnet. Falls das Operationsfeld zu
ausgedehnt für eine direkte Deckung ist, werden ebenfalls sog. ‘Schwenklappen’
angezeichnet. Dies ist normales Haut-Fettgewebe, welches aus der gesunden
Nachbarschaft, meistens Oberschenkel, hineingeschwenkt wird.

Nach Anlage eines
Blasenkatheters und entsprechender Desinfektion wird das angezeichnete
Gewebestück mit dem darunter liegenden Fettgewebe entfernt. Hierbei achtet der
Operateur auf die Klitoris und die Urethralöffnung. Nach Blutstillung wird das
verbleibende gesunde Gewebe mobilisiert und durch sog. Adaptationsnähte
angenähert. Meist wird in dieser Schicht auch eine Drainage eingelegt. Diese
soll die Bildung eines Wundseroms verhindern und die Heilung fördern.

Die Haut soll
spannungsfrei und mit Einzelknopfnähten verschlossen werden. Falls ein
spannungsfreier Verschluss nicht möglich ist, werden die o.g. Schwenklappen mobilisiert
und der Wundverschluss spannungsfrei gestaltet. Durch Anwendung verschiedener
operativer Techniken kann das äußere Genitale bzgl. seiner Funktion und
Aussehen weitgehend erhalten werden. Verengungen. Auch hier werden oft
Drainagen in das ‘Spender-‘ oder ‘Hebegebiet’ eingelegt um die Wundheilung zu
fördern. Die wichtigsten Hebegebiete sind der Bereich über dem Schoßbein (lat.
mons pubis), die Innenseite der Oberschenkel und der unmittelbar an den sog.
Damm angrenzende perianale Bereich.

Zur Entfernung der
Lymphknoten bedarf es eines neuen Hautschnittes im Bereich der Leisten. Hier
werden die großen Gefäße des Oberschenkels aufgesucht und entlang dieser unter
bestmöglicher Schonung der kleineren Gefäße das umliegende Lymph-Fettgewebe
entfernt. Auch hier wird zur Verbesserung der Wundheilung eine Redondrainage
eingelegt. Da die Leistenlymphknoten das Hauptabflußgebiet der unteren
Extremität darstellen, kann die Entfernung der Drainage einige Tage in Anspruch
nehmen.

Gegenstand der aktuellen Forschung ist die
weitere Verkleinerung des Eingriffes bei gleichzeitiger Verbesserung der
onkologischen Sicherheit. Ein erfolgsversprechender Schritt ist die Einführung
der Wächterlymphknotentechnik (auch ‘Sentinel’ genannt) bei kleinen Tumoren.
Als Wächterlymphknoten wird der erste Lymphknoten bezeichnet, in dessen
Versorgungsgebiet der Tumor liegt. Dieser kann gezielt nach entsprechender
Markierung (z.B. Farbstoff) entfernt und untersucht werden. Falls sich in
diesem Lymphknoten keine bösartigen Zellen zeigen, kann der Eingriff beendet
werden. Andernfalls wird die Operation wie gewohnt fortgesetzt. Diese Technik
ist bei anderen bösartigen Erkrankungen (z.B. Hautkrebs, Brustkrebs) sehr gut
etabliert. Für das Vulvakarzinom sind die wissenschaftlichen Daten ebenfalls
positiv. In der derzeit (Stand Mai 2014) gültigen S2-Leitlinie von 2009 wird
diese Methode ‘…unter strengen Qualitätsanforderungen…’ als mögliche
Therapieoption bezeichnet.

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