Harnröhrenverengung – Ursachen und Symptome

Ursachen: Als Ursache der Harnröhrenstriktur kommen meistens Harnröhrenverletzungen entweder nach Unfällen oder nach Eingriffen über die Harnröhre in Frage (z.B. TUR-BlaseTUR-Prostata oder Blasenkatheteranlage). Häufig sind auch bakterielle Harnröhrenentzündungen ursächlich (z.B. Gonorrhoe), selten werden Harnröhrenstrikturen als angeborene Fehlbildung beobachtet. Bei einem hohen Anteil der Patienten kann eine definierte Ursache nicht nachvollzogen werden („idiopathische Striktur“).

Symptome: Leitsymptom ist der abgeschwächte Harnstrahl, der auch Teil einer inkompletten Blasenentleerung sein kann. Als Zeichen dieser inkompletten Blasenentleerung können Patienten ein Restharngefühl haben sowie einen inadäquat häufigen Harndrang. Es kann auch ein Harnverhalt das erste Symptom sein, denn Patienten können bei sich langsam entwickelnden Strikturen lange Zeit subjektiv beschwerdefrei bleiben, da die Abschwächung des Harnstrahls sich entsprechend langsam entwickelt und so nicht als solche empfunden wird. Als Folge des hohen Drucks, den die Harnblase zur Entleerung aufbringen muss, können sich auch wiederkehrende Blasen-, Prostata- oder Nebenhodenentzündungen mit den entsprechenden Beschwerden einstellen. Ein Spätsymptom könnten auch Flankenschmerzen sein, wenn sich der Harn bis in die Nieren zurückstaut.

Harnröhrenverengung – Diagnose und Differenzialdiagnose

Diagnose: Wenn beim Urologen die o.g. Beschwerden geäußert werden, erfolgt als erste Maßnahme eine Harnstrahlmessung, bei der objektiv beurteilt werden kann, wie kräftig der Strahl ist. Anhand des Messergebnisses kann häufig schon die Diagnose der Striktur gestellt werden. Wichtig sind dann allerdings die Lokalisation der Engstelle und die Frage, wie lange der verengte Teil der Harnröhre ist, denn das ist für die weitere Therapie entscheidend. Für diese Frage müssen Röntgenaufnahmen angefertigt werden, bei denen Kontrastmittel in die Harnröhre gefüllt wird: Entweder über die Harnröhrenmündung („retrogrades Cysturethrogramm“), oder es erfolgt zunächst über einen dünnen Katheter die Füllung der Harnblase. Anschließend werden dann Röntgenaufnahmen während des Wasserlassens angefertigt („Miktionscysturethrogramm“). Nur selten werden nach diesen Untersuchungen noch Unklarheiten bestehen, die eine Harnröhrenspiegelung nötig machen. Wichtig ist dann noch eine Ultraschalluntersuchung der Nieren und Harnblase, bei der der Harnabfluss aus den Nieren, die Dicke der Blasenmuskulatur sowie die Restharnmenge nach Miktion beurteilt werden. In speziellen Fragestellungen kann auch eine Ultraschalluntersuchung der Harnröhre selbst hilfreich sein.

Differenzialdiagnose: Eine Abgrenzung gegen eine Verengung der Harnröhre durch die Prostata („BPH“ oder Prostatakarzinom) sowie gegen eine narbige Verengung der Anastomose nach radikaler Prostatektomie ist durch die o.g. Untersuchungsmethoden leicht möglich. Ebenso eine neurogene Blasenentleerungsstörung.

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