Vor der Operation – Der richtige Arzt und Vorbereitungen
Das Arzt-Patienten-Gespräch und die Wahl des richtigen Operateurs: Der Operateur führt das ausführliche Aufklärungsgespräch durch. Er kann dabei dem Patienten aus eigener Erfahrung das Vorgehen und die Risiken vollständig erläutern. Der operierende Arzt bzw. die Klinik sollte das Fachgebiet Neurochirurgie komplett anbieten. Neben der mikrochirurgischen Hirnchirurgie sollte insbesondere auch das intraoperative Monitoring gewährleistet sein. Der Operateur sollte erfahren sein in der Hirntumorchirurgie.
Informationen für den behandelnden Arzt: Wichtig sind Angaben über Vorerkrankungen und Operationen. Bestimmte Medikamente beeinflussen die Blutgerinnung und können Narkosekomplikationen fördern. Der Arzt muss also sämtliche eingenommene Medikamente kennen. Angaben über Allergien und über den Gebrauch von Alkohol und Nikotin sind ebenfalls von Interesse.
Das Vorliegen einer Neurofibromatose (Morbus Recklinghausen) in der Familie des Patienten sollte dem Arzt gleichfalls mitgeteilt werden.
Tests und Voruntersuchungen: Vor der Operation sind HNO-ärztliche Funktionstests (Audiometrie, BERA, akustisch evozierte Potentiale, Gleichgewichtstests sowie Untersuchungen der Funktion des Gesichtsnervs) unumgänglich. Des Weiteren gehört das MRT mit Kontrastmittel zu den obligatorischen Voruntersuchungen. Weitere Untersuchungen dienen der Einschätzung der Narkosefähigkeit (Blutuntersuchungen, EKG, Herzultraschall, Röntgen der Lunge).
Der Blutverlust bei dieser mikrochirurgischen Operation ist sehr gering. Für die Operation ist keine Eigenblutspende erforderlich.
Einzureichende Unterlagen: Wichtig sind die Einwilligungserklärung zur Operation und der Aufklärungsbogen für die Narkose, die mit Operateur und Anästhesist zu besprechen sind. Vorzulegen sind Allergiepass, alte Arztbriefe und Untersuchungsbefunde.
Einnahme von Medikamenten: Bestimmte Medikamente zur Blutverdünnung/Gerinnungshemmung sowie zur Blutzuckersenkung sollten in Absprache mit den Neurochirurgen und dem Hausarzt entweder abgesetzt oder durch andere ersetzt werden. Die meisten anderen Medikamente werden bis kurz vor die Operation weiter eingenommen.
Hinweise vor der Operation
Hinweise vor stationärer Operation: Üblicherweise erfolgen die oben genannten Voruntersuchungen ambulant. Gewöhnlich wird der Patient deshalb erst am Tag vor der Operation stationär aufgenommen. Es erfolgen dann nochmals die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und eine ärztliche Untersuchung. Des Weiteren werden diverse Blutabnahmen, ggfs. EKG und Röntgenuntersuchung der Lunge und die Narkosevisite vorgenommen. Der Patient wird über die Operation, deren Aussichten und Risiken nochmals ausführlich aufgeklärt.
Mitzubringen sind neben den oben genannten Unterlagen über Vorerkrankungen die Dinge des persönlichen Bedarfs für einen ca. 8 – 10-tägigen Krankenhausaufenthalt.
Die gerinnungshemmenden Medikamente (Marcumar, Falithrom, Aspirin, Plavix etc.) müssen für die Operation rechtzeitig abgesetzt werden. Gegebenenfalls ist die Gabe von Heparin angezeigt. Hierzu sollte der behandelnde Hausarzt oder Internist befragt werden. Wichtige medizinische Befunde sind zum Krankenhausaufenthalt unbedingt mitzubringen. Dies sind insbesondere MRT– und CT-Bilder sowie Befunde von Neurologen, HNO-Arzt etc.
Wenn die Blutgerinnung durch entsprechende Medikamente unterdrückt wird, kann die Operation nicht durchgeführt werden. Es besteht ein hohes Risiko verstärkter Blutungen, die das Operationsergebnis gefährden.
Organisatorisch wichtig: Hausarzt/HNO-Arzt/Neurologen sollten über die Operation informiert werden. Es ist mit einer insgesamt 4 – 6-wöchigen Arbeitsunfähigkeit zu rechnen.
Angstpatienten: Der behandelnde Neurochirurg kann dem Patienten genau und eingehend erklären, welche Risiken die Operation mit sich bringt. So können Befürchtungen ausgeräumt werden, wie sie generell bei der Vorstellung auftreten, dass im Schädelinneren operiert werden muss. Die Operation ist so konzipiert, dass dabei prinzipiell kein Hirngewebe zerstört wird. Nerven und Gefäße werden geschont. Wichtige Strukturen können durch das Neuromonitoring während der Operation überwacht werden. Schmerzen nach der Operation sind selten und gut zu behandeln. Sollten nach der Operation Ausfälle wie eine Lähmung des Gesichtsnerven auftreten, sind korrigierende Maßnahmen möglich.
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