Akustikusneurinom – Definition und Fakten

Operationsname, Definition: Mikrochirurgische Entfernung eines Akustikusneurinoms über einen subokzipitalen (retrosigmoidalen) Zugang / Beim Akustikusneurinom handelt es sich um einen gutartigen Tumor, der im Bereich des  inneren Gehörgangs am Felsenbeines wächst. Durch den inneren Gehörgang ziehen drei wichtige Nerven: Es sind dies der Hörnerv (N. cochlearis) und der Gleichgewichtsnerv (N. vestibularis), beide zusammen werden auch als VIII. Hirnnerv (Nervus vestibulocochlearis) bezeichnet. Außerdem verläuft der Nervus fazialis (Gesichtsnerv für die mimische Muskulatur) durch den inneren Gehörgang. Akustikusneurinome liegen im Schädelinneren, in der sogenannten hinteren Schädelgrube, 2cm hinter dem Ohr und in einer Tiefe von etwa 3-4 cm.  Dort sind sie zwischen dem Felsenbein und dem Hirnstamm zu finden.

Akustikusneurinome sollten aus zwei Gründen besser als Vestibularisschwannome bezeichnet werden: Sie gehen vom Gleichgewichtsnerven (Nervus vestibularis) und nicht vom Hörnerven (Nervus acusticus) aus. Histologisch stammen die Tumorzellen von den sogenannten Schwann’schen Zellen ab, den Nervenscheidenzellen, und nicht von den Nervenzellen (Neuronen).

Facharzt dieser Operation: Die hier beschriebene Operation wird durch Neurochirurgen ausgeführt. Es gibt weitere Operationszugänge, die von HNO-Ärzten beschritten werden (bspw. wenn sich der Tumor vorwiegend im inneren Gehörgang befindet). Bei Tumoren mit einem Hauptanteil im Schädelinneren ist der Neurochirurg gefragt. Die Entscheidung, wer das Akustikusneurinom operiert, wird vorwiegend nach diesem Kriterium gefällt.

An der Behandlung des Akustikusneurinoms sind auch Strahlentherapeuten beteiligt. Die alleinige Bestrahlung der Tumoren erfolgt dann durch Fachärzte für Strahlentherapie/ bzw. durch neurochirurgische Radiochirurgen.

Häufigkeit pro Jahr: In Deutschland erkranken ca. 800 Menschen pro Jahr an einem Akustikusneurinom.

Herkunft und Entwicklung: Die Operation wird seit über 30 Jahren mithilfe des OP-Mikroskopes durchgeführt. Im Verlauf kam die  subtile elektrophysiologische Überwachung der Nervenfunktion und des Hirnstamms während der Operation (Neuromonitoring) hinzu, wie sie heute bei der Operation eines Akustikusneurinoms Standard ist.

Stationär / Ambulant: Der Patient muss zur Operation unbedingt stationär aufgenommen werden.

Kosten der Operation: Die Klinik bekommt für die komplette Betreuung des Patienten – einschließlich der Operation und aller sonstigen diagnostischen, ärztlichen und pflegerischen Bemühungen – bei komplikationslosem Verlauf ca. 7.000 – 9.000 Euro ohne Reha.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Die Kasse bezahlt die Operation.

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