Operation Aneurysma Gehirn – Alternativen und Heilungschancen

Grund und Ziel der Operation: Die Behandlung eines Aneurysmas selbst dient also der Prophylaxe einer Hirnblutung oder erneuten Hirnblutung. Dabei ist das Risiko einer erneuten Blutung aus einem schon einmal geplatzten Aneurysma extrem hoch (50 % innerhalb der ersten 6 Monate).

Die möglichen Operationsmethoden und deren Risiken: Heute kann man auf zwei unterschiedliche Methoden zurückgreifen, um ein Hirnarterienaneurysma auszuschalten:

 
  • Mikrochirurgisches Clipping (operativ)
  • Coiling (interventionell-radiologisch)

Therapie der ersten Wahl ist das Coiling, wobei durch den Radiologen über die Leistenpunktion mit entsprechenden Kathetern kleine Platinspiralen (Coils) in das Aneurysma eingebracht werden. Das Risiko von Komplikationen (Schlaganfall) liegt bei etwa 5 %. Der Vorteil liegt in der Vermeidung einer Schädeleröffnung (Kraniotomie). Der Nachteil liegt in der relativ hohen Wahrscheinlichkeit (20 %), dass das Aneurysma innerhalb der nächsten 2 Jahre wieder durchblutet wird (Rekanalisierung). Neue Entwicklungen, wobei unmittelbar vor dem Coiling ein Stent in das Trägergefäß eingebracht wird, ermöglichen die Behandlung von auch sehr breitbasigen Aneurysmen, sind aber mit längerfristiger Blutverdünnung und höherem Komplikationsrisiko verbunden.

Das Clipping ist die ältere Methode. Über eine Schädeleröffnung wird unter dem Operationsmikroskop das Aneurysma mit den daran beteiligten Hirnarterien aufgesucht. Das Aneurysma wird dann aus dem Kreislauf ausgeschaltet, indem man an den Hals des Aneurysmas einen sog. Clip setzt. Der Clip ist heute in der Regel aus Titan angefertigt. Aber auch Edelstahlclips (Elgiloy) sind noch verfügbar. Alle heute zugelassenen Clips sind nicht magnetisch. Das Clipping kommt immer dann zur Anwendung, wenn ein Coiling nicht mit vertretbarem Risiko durchgeführt werden kann (breiter Hals des Aneurysmas, Abgang eines für die Gehirndurchblutung erforderlichen Arterienastes aus dem Hals des Aneurysmas, sehr kleines Aneurysma). Auch nach Coiling rekanalisierte Aneurysmen kommen für ein Clipping in Frage. Wenn ein Aneurysma zu einer Massenblutung in das Gehirngewebe geführt hat, muss der Schädel eröffnet werden, um die raumfordernde Blutung zu entfernen, dabei wird dann selbstverständlich auch das Aneurysma mittels Clipping ausgeschaltet.

Aufgrund der Tatsache, dass ein Großteil der Hirnarterienaneurysmen mittels Coiling versorgt werden, gibt es immer weniger Neurochirurgen mit hoher Erfahrung auf dem Gebiet der Aneurysmachirurgie ! Das Risiko von Komplikationen im Rahmen des Clippings liegt in der Hand eines sehr erfahrenen und versierten Operateurs bei 5 %, also vergleichbar dem Coiling. Man kann davon ausgehen, dass ein erfahrener Operateur wenigstens 100 Aneurysmen geclippt hat.

Schwierigkeitsgrad der hier beschriebenen Operation: 8/10 (sehr hoch)

Heilungschancen: Beim Clipping ist die dauerhafte Heilung bzw. der Verschluss des Aneurysmas bei über 95 % der Patienten zu erwarten. Beim Coiling liegt die dauerhafte Heilungsrate des Aneurysmas bei etwa 80 %.

Alternativen zu dieser Operation: Es gibt keine Alternativen zu den beiden Operationen.

Risiken bei der Operation Aneurysma Gehirn

Risiken der Operationen: Das Hauptrisiko besteht in einem Mitverschluss des zuführenden Gefäßabschnittes oder der abzweigenden Äste an der Basis des Aneurysmas. Das kann zu einem Schlaganfall mit irreversiblen Lähmungserscheinungen führen. Außerdem gibt es beim Clipping das Risiko, dass das Aneurysma vor dem Ausschalten platzt oder erneut platzt. Abhängig von der Erfahrenheit des Operateurs kann es negative Folgen haben, wie z.B. stärkerer Blutverlust oder  schlechte Operationsübersicht. Auch beim Coiling kann das Aneurysma platzen (Risiko von etwa 2,5 %). Dabei wird zügig der Coiling-Prozess fortgeführt bis das Aneurysma komplett verschlossen ist. Der Nachteil dabei im Gegensatz zum Clipping ist, dass das austretende Blut in den Gehirnwasserraum oder gar das Gehirn selbst unkontrolliert mit massiver Erhöhung des Hirndruckes einhergehen kann, ohne dass man in dem Moment etwas dagegen unternehmen kann. In der Regel muss dann wie bei der frischen Gehirnwasserblutung über eine kleine Bohrlochoperation am Schädel eine Hirnkammerdrainage eingeführt werden, um den Hirndruck zu senken.

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