Nach der Operation (Nachsorge und Rehabilitation)

Ergebnis: Zunächst
besteht postoperativ eine Schwellneigung des Vorfusses und gelegentlich
auch eine Hämatombildung (Bluterguss). Die Fehlstellung der Großzehen und die
Spreizfußkomponente zwischen dem ersten und dem zweiten Mittelfußknochen sind
postoperativ in der Regel behoben.

Kontrolltermine: Der erste
Kontrolltermin nach der Operation findet am Tag nach der Operation statt. Im
weiteren Verlauf finden zwei Mal pro Woche Verbandswechsel statt. Dabei erfolgt
jeweils die Anlage eines speziellen Kompressionsverbandes. Die Entfernung des
Nahtmaterials findet üblicherweise 10?14 Tage nach der Operation statt. In der
ersten Woche nach der Operation erfolgt ebenfalls die Anfertigung eines
Röntgenbildes in zwei Ebenen zur Dokumentation des Operationsergebnisses.

Einschränkungen nach der Operation:
Die Patienten tragen für 4-6 Wochen postoperativ einen sogenannten
Vorfußentlastungsschuh. Eine Woche postoperativ empfehlt es sich zunächst
Unterarmgehstützen zu verwenden. In dem Vorfußentlastungsschuh ist
grundsätzliche eine Vollbelastung möglich. Die Belastung des Fußes findet dabei
lediglich auf dem Rückfuß statt. Für die erste Woche nach Operation sind die
Wegstrecken auf das Notwendigste zu reduzieren, um Schmerzen und Schwellung im
Rahmen zu halten. Das operierte Bein soll postoperativ regelmäßig hoch gelegt
werden. Regelmäßige Eisbehandlungen sind wünschenswert. Tipp: Der Patient ist 1 Woche nach der Operation in der Regel an
zwei Unterarmgehstützen mit einem sogenannten Vorfußentlastungsschuh
mobilisiert. Aufgrund der Schmerzen und Schwellneigung sind nur kurze
Gehstrecken empfehlenswert. Es hat sich als hilfreich erwiesen, für die ersten 2
Wochen nach der Operation im Haushalt oder bei Tätigkeiten wie z. B. Einkaufen
eine Unterstützung zu bekommen.

Schmerzen und Narben nach der Operation:
Die Patienten haben aufgrund des sogenannten Fußblocks (Betäubung von
Fußnerven) in aller Regel direkt nach der Operation keine oder kaum Schmerzen.
Die Wirkung des Fußblocks lässt in der Regel ab dem ersten postoperativen Tag
nach. Mit sogenannter oraler Schmerzmedikation, bestehend aus einer Kombination
unterschiedlicher Schmerzmedikamente, sind die Schmerzen in aller Regel sehr
gut behandelbar. Nach der ersten Woche sind die Beschwerden in aller Regel
schnell rückläufig. Schmerzmedikamente werden üblicherweise für ca. 2 Wochen
nach der Operation benötigt. Die Lokalisation der Schmerzen ist auf das
Operationsgebiet beschränkt.

Nach der Operation bleiben zwei Narben zurück. Eine kurze Narbe zwischen dem
ersten und dem zweiten Zeh und eine ca. 8 cm lange Narbe an der Innenseite des
ersten Mittelfußknochens bis über das Großzehengrundgelenk. Durch die in der
Haut gelegene Nahttechnik mit selbstauflösendem Nahtmaterial sind die Narben in
aller Regel nach 6 Monaten kaum noch sichtbar. Insbesondere die Narbe zwischen
dem ersten und dem zweiten Zeh hat in aller Regel ein sehr gutes kosmetisches
Ergebnis.

Medikamente nach der Operation: Der
Patient muss nach der Operation ca. 2 Wochen Schmerzmedikamente zu sich nehmen.
Aufgrund der Knochendurchtrennung am ersten Mittelfußknochen entstehen
insbesondere bis 1 Woche nach der Operation Schmerzen. Die Art der
Schmerzmedikation richtet sich nach den individuellen Gegebenheiten der
Patienten. Bei bekannten Unverträglichkeitsreaktionen müssen im Einzelfall
modifizierte Schmerztherapieschemata entwickelt werden. Liegen keine
Unverträglichkeitsreaktionen vor, hat sich eine Basismedikation mit z. B.
Ibuprofen 600 3×1 und Novaminsulfon Tropfen bei Bedarf bewährt. Die
Schmerzmedikamente werden schmerzadaptiert in absteigender Dosierung gegeben.
Neben der Schmerzmedikation ist eine Thromboseprophylaxe notwendig. Diese wird
in aller Regel mit einer täglichen Spritze unter die Haut z. B. im Bauchbereich
gegeben. Die Thromboseprophylaxe wird bis zur Vollbelastung gegeben. Zur Vermeidung
von Magenschleimhautreizungen durch die Schmerzmedikation ist begleitend ein
Magenschutzpräparat sinnvoll.

Rehabilitation / Physiotherapie: Eine
stationäre/teilstationäre oder ambulante Rehabilitationsmaßnahme ist in aller
Regel nicht erforderlich. Die Kosten werden von den Krankenkassen in der Regel
nicht übernommen. Nach der operativen Korrektur eines Hallux valgus ist in der
ersten postoperativen Phase vor allem sogenannte manuelle Lymphdrainage und
lokale Kälteanwendungen sinnvoll. Sobald es die Beschwerden zulassen, ist eine
krankengymnastische Beübung des Großzehengrundgelenks förderlich. Die erlernten
Übungsbehandlungen sind für mindestens 3 Monate von dem Patienten selbständig
weiter zu führen, um einer Einsteifung des Großzehengrundgelenkes entgegen zu wirken.

Dauer der Abheilung: Die
Wundheilung ist ca. 2 Wochen nach der Operation abgeschlossen. Der Patient kann
danach auch Anwendungen im Wasser durchführen (allerdings nur kurzzeitig, längeres Baden des Fußes sollte bis zur vollständigen Heilung der Weichteile ausbleiben). Die knöcherne Heilung des
durchtrennten Knochens ist in aller Regel nach 4?6 Wochen abgeschlossen. Bei
stabiler Schraubenversorgung und guter Knochenqualität kann nach 4 Wochen
voll belastet werden. 4 Wochen nach der Operation kann wieder
Konfektionsschuhwerk mit weicher Sohle zur Wiederaufnahme eines normalen
Abrollvorganges eingesetzt werden. Die Entfernung der eingebrachten Schrauben
ist nicht erforderlich. Ab dem Zeitpunkt der abgeschlossenen Wundheilung kann eine so genannte Hallux valgus Nachtschiene getragen werden, die den Großzeh
nach innen stabilisiert (in aller Regel für ca. 3 Monate
postoperativ).

Weitere Gehstrecken, wie z. B. Wanderung, sind häufig 8 Wochen nach
der Operation möglich. Sportliche Belastungen für den operierten Fuß, wie z. B.
Fahrradfahren, sind 4?6 Wochen nach der Operation möglich. Belastungen wie
Joggen oder andere Laufbelastungen sollen langsam gesteigert werden ab 8 Wochen
nach der Operation.

Krankschreibung: Die Dauer der Krankenschreibung variiert stark je nach
beruflicher Belastung. Patienten mit Bürotätigkeit können nach 4?6 Wochen ihren
Beruf aufnehmen. Patienten in Stehberufen (z. B. Verkäuferinnen) sind in aller
Regel ca. 2 Monate krankgeschrieben. In Einzelfällen ist eine sogenannte
stufenweise Eingliederung in den Arbeitsprozess möglich und sinnvoll. Dabei
wird individuell die Arbeitszeit wochenweise erhöht, sodass die Patienten z. B.
zunächst 2 Stunden pro Tag arbeiten, dann 4 Stunden, dann 6 Stunden und dann
voll.

Hinweis für ein optimales
Operationsergebnis:
Ein wesentlicher Anteil an dem Erfolg einer Operation
liegt auch in den Händen der Patienten. Sollte sich der Patient nicht an die
Vorgaben des Arztes zur Nachbehandlung halten, ist das Operationsergebnis
insgesamt gefährdet. Plötzlich wieder auftretende Schmerzen mit Schwellung und Rötung können
z.B. Anzeichen für eine beginnende Wundinfektion sein. Es sollte dann sofort
der behandelnde Arzt aufgesucht werden. Bei zu früher und intensiver Belastung kann es zu starken Schwellungen und Wundheilungsstörungen kommen. Im Extremfall kann der erste
Mittelfußknochen brechen. Werden die Mobilisationsübungen nach der Operation
nicht in ausreichendem Umfang durchgeführt, kann zu einer vorübergehenden oder
dauerhaften Einsteifung des Großzehengrundgelenks mit entsprechenden
Beschwerden kommen. Sollten die Patienten zu früh auf zu enges und spitzes
Schuhwerk wechseln, ist auch ein erneutes Auftreten des Hallux valgus nicht
auszuschließen. Bei nicht konsequenter Anwendung der postoperativen Hallux
Nachtschiene ist ebenfalls die Wahrscheinlichkeit für ein sogenanntes Rezidiv
erhöht.

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