Inkontinenz Männer (Belastungsinkontinenz) – Fakten

Operationsname, Definition: Einlage funktionelle retrourethrale Schlinge (AdVance®-Schlinge) / Bei der Einlage einer funktionellen retrourethralen Schlinge (AdVance®-Schlinge) handelt es sich um eine urologische Operationstechnik zur Behandlung der Belastungsinkontinenz des Mannes.

Hintergrundinformationen zur Belastungsinkontinenz des Mannes: Die Belastungsinkontinenz des Mannes tritt typischerweise in Folge eines operativen Eingriffes oder Bestrahlung im Bereich der Prostata auf. Die häufigste Ursache für eine Belastungsinkontinenz des Mannes ist eine radikale Prostatektomie (Totalentfernung der Prostata bei Prostatakrebs) mit einer Inkontinenzrate nach einem Jahr von ca. 2% in spezialisierten Kliniken und bei 10% und mehr (bis zu 50%) außerhalb von Zentren. Aber auch nach Prostataoperationen bei gutartiger Vergrößerung (benignes Prostatasyndrom – BPS) kann postoperativ eine Belastungsinkontinenz auftreten. Dabei liegen die Belastungsinkontinenz-Raten nach transurethraler Resektion der Prostata (TUR-P) bei ca. 2-3%, nach transurethraler Laserung der Prostata bei bis zu 3% und nach offener Adenomenukleation bei bis zu 10%.

 

Aber auch nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten für das Prostatakarzinom wie die ‚Intensitäts-modulierte Strahlentherapie’ (IMRT) und der Brachytherapie (auch Seed-Implantation genannt: Einbringen von radioaktiven Teilchen in die Prostata) ist das Auftreten einer Belastungsinkontinenz möglich. Ebenso kann diese nach einer hochfokussierten Ultraschalltherapie (‚HiFu’), Kälte- oder Wärmebehandlung der Prostata auftreten.

Die Harninkontinenz stellt dabei nicht nur ein gesundheitliches Problem dar – es kann unter anderem zu Hautreizungen und Infektionen im Genitalbereich kommen – sondern sie hat auch einen großen negativen Einfluss auf alle anderen Bereiche des Lebens. Die Lebensqualität ist bei den betroffenen Männern häufig dramatisch eingeschränkt, soziale Kontakte werden eingeschränkt und das Leben nach der Verfügbarkeit von Toiletten ausgerichtet. Darüber hinaus kommt es nicht selten zu Problemen in der Partnerschaft. Die Angst nach Urin zu riechen oder vor dem Verlust der Blasenkontrolle, aber auch die Angst für die Umwelt eine Belastung zu werden, führt zum Verlust des Selbstwertgefühls. Im schlimmsten Fall kann es zur sozialen Isolation und zu Depressionen kommen. Auch heute ist das Thema „Harninkontinenz“ weiterhin noch gesellschaftlich tabuisiert, auch wenn diese Problematik in den letzten Jahren mehr und mehr in das öffentliche Bewusstsein getreten ist. Obwohl mittlerweile ein breites Spektrum an Therapieoptionen angeboten werden kann, suchen Betroffene trotz erheblichen Leidensdrucks häufig keine Hilfe oder werden vom Arzt diesbezüglich nicht gezielt angesprochen.

Facharzt dieser Operation: Sowohl die Diagnostik als auch die Einlage einer funktionellen retrourethralen Schlinge wird vom Urologen durchgeführt.

Herkunft und Entwicklung: Die AdVance®-Schlinge wurde von den beiden Urologen Peter Rheder und Christian Gozzi in Innsbruck erfunden. Seit 2006 wird die AdVance®-Schlinge weltweit eingesetzt. Die erste Schlinge zur Behandlung der männlichen Inkontinenz wurde aber bereits in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts erfunden, welche sich aber nie für den breiten Einsatz durchgesetzt hat. In den letzten 10 Jahren wurden mehrere Schlingensysteme für Männer auf den Markt gebracht, welche aber im Gegensatz zur AdVance®-Schlinge alle kompressiv wirken.

Stationär / Ambulant: Die Einlage einer AdVance®-Schlinge wird in der Regel unter stationären Bedingungen durchgeführt.

Kosten der Operation und Kostenübernahme durch Krankenkasse: Die Einlage einer AdVance®-Schlinge kostet ca. 2.500 Euro und wird von der Krankenkasse übernommen.

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