Sinusitis – Medizinisches Glossar
Der Begriff Sinusitis leitet sich aus dem Latein ab, wo er
Nasenebenhöhlenentzündung bedeutet. Abgekürzt ist auch oft von einer
Nebenhöhlenentzündung die Rede. Gemeint ist hiermit eine Entzündung jener
Nebenhöhlen der Nase, also unter anderem Stirn- oder Kieferhöhle, durch einen
bakteriellen oder viralen Infekt. Man unterscheidet zwischen Akuter und
Chronischer Sinusitis.
Sinusitis: Kein Schnupfen – aber oftmals Folge davon
Die Sinusitis ist nicht zu verwechseln mit dem gewöhnlichen
Schnupfen, der medizinisch als Rhinitis bezeichnet wird. Es kann aber die Nasennebenhöhlenentzündung
als Folge und Komplikation aus einem Schnupfen hervorgehen. Tatsächlich ist die
Abgrenzung und somit Differentialdiagnose nicht immer ganz leicht und wird in
der Praxis gar nicht immer durchgeführt: Eine Akute Sinusitis tritt oft im
Rahmen einer allgemeinen Erkältung oder auch Influenza auf und wird meist
entsprechend mit-behandelt. Sollte sie allerdings länger andauern, ist
unbedingt eine Abklärung durch einen Facharzt für Hals-Nasen- und
Ohrenheilkunde (HNO-Arzt) ratsam. Dieser kann gegebenenfalls intervenieren,
bevor die Entzündung chronisch wird.
Typische Symptome und Diagnose der Sinusitis
Eine Nasennebenhöhlenentzündung wird von den Betroffenen oft
als sehr lästig empfunden, selbst wenn sie im Normalfall von allein wieder
abklingt. Neben einem permanenten Druckgefühl im Kopf, der zum Beispiel durch
einen Sekret-Stau in den Nebenhöhlen hervorgerufen werden kann, leiden
Erkrankte unter dem Zustand, keine Luft durch die Nase zu bekommen. Allgemeine
Krankheitsgefühle wie Abgeschlagenheit sowie weitere Krankheiten wie Schnupfen
können die Entzündung begleiten.
Zur Diagnose der Akuten Sinusitis gehören natürlich die
Anamnese sowie die körperliche Untersuchung. Daneben kann ein Abstrich des
Nasensekrets genommen und eine endoskopische Untersuchung durchgeführt werden.
Die Chronische Form wiederum zeigt sich nicht immer auf diese Weise. Hier
sollte bei Verdacht zur Abklärung auch eine bildgebende Diagnose beispielsweise
durch ein CT oder MRT erfolgen.
Therapie: So wird die Sinusitis behandelt
Die Therapie zielt auf beides ab: Zum einen die Linderung
der Beschwerden, zum anderen das Abklingen der Entzündungsreaktion, wodurch
dann wiederum auch die Symptome abklingen. Bei der Akuten Sinusitis werden
meist rezeptfreie Medikamente wie Nasensprays, Mittel zur Inhalation und zur
vermehrten Schleimproduktion verordnet. Auch klassische Hausmittel wie die
Bestrahlung mit Infrarot, Inhalation mit Kräutern oder ätherischen Ölen und
eine allgemeine Schonung werden von vielen Ärzten empfohlen. Diese können die
Symptome deutlich lindern helfen. Auch eine bessere Durchfeuchtung der Raumluft
ist, gerade in den kalten und trockenen Wintermonaten, sowohl zur Prävention
als auch im Rahmen der Therapie Ob die Krankheit durch all diese Maßnahmen tatsächlich
schneller abklingt oder lediglich als angenehmer empfunden wird, darüber sind
sich Experten uneinig. Bei massiveren Entzündungen oder auch bei Patienten mit
Vorerkrankungen können auch Antibiotika verordnet werden. Diese wirken
allerdings nur spezifisch gegen bakterielle Erreger und sollten erst nach einem
Test auf diese zielgenau verordnet werden. Ansonsten kann die Einnahme
langfristig sogar kontraproduktiv sein. Eventuell ist auch die Einnahme von
schmerz- und entzündungshemmenden Mitteln sinnvoll.
Die Behandlung einer Chronischen Nasennebenhöhlenentzündung
ist ungleich schwieriger und meist auch langwieriger. Lange Zeit galt die
Operation als vielversprechend: Durch eine Korrektur der Nasenscheidewand
beispielsweise sollte die Belüftung von Nase und auch Nebenhöhlen verbessert
werden, wodurch wiederum die Krankheitserreger wie auch die Entzündung
minimiert würden. Inzwischen zeigen Vergleichszahlen, dass ein operativer
Eingriff im Gros keinen nennbaren Vorteil gegenüber einer medikamentösen
Behandlung bringt. Unabhängig davon kann bei chronischem Sekretstau oder
anderen, nachgewiesenen Beschwerden eine Operation sinnvoll oder sogar
notwendig sein.
Wichtig: In selteneren Fällen kann eine Sinusitis
gefährliche Komplikationen mit sich bringen. Beispielsweise ist ein Übertritt
der Entzündung durch die Knochenbarriere auf andere Bereiche möglich. Auch wird
diskutiert, dass die chronische Sinusitis auch negative Folgen für die
Mundgesundheit haben und sogar Wurzelentzündungen auslösen kann. Eine genaue
Diagnose und individuelle Behandlung ist daher obligatorisch.
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