TUR-B / Blasenkrebs – Die Operation (Teil 2)

Die
Operation im Detail:
Die transurethrale
Resektion der Harnblase (TUR-B)
gilt als eines der ältesten Verfahren in der sogenannten
minimal-invasiven Chirurgie. Zur Durchführung einer TUR-B wird ein spezielles
Instrument – das sogenannte Resektoskop – verwendet. Dieses Instrument verfügt über eine
Kaltlichtquelle, einen Kanal zur Einführung einer entsprechenden Optik für die
Sicht des Operateurs, einen weiteren Kanal zur Flüssigkeitszufuhr mit
Reglerfunktion und einen Arbeitskanal zur Einbringung von verschiedenen
weiteren Instrumenten wie Biopsiezangen, Laserfasern etc.
Das Resektoskop wird über die Harnröhre in die Harnblase eingeführt. Ist
die Harnröhre zu eng, findet eine Meatusbougierung oder eine Urethrotomia
nach Sachse oder Otis statt.
Für den Gewebeabtrag wird eine halbkreisförmige Drahtschlinge verwendet, über
die elektrischer Strom geleitet wird. Hierbei kann Gewebe mithilfe von Strom
geschnitten oder aber auch koaguliert (verödet) werden. Das Prinzip dieses
Verfahrens kommt bei Entfernung von Harnblasentumoren wie auch bei der
Resektion (Gewebeabtrag) von Prostatagewebe (TUR-P) zum Einsatz. Während der
Resektion eines Blasentumors wird permanent Spülflüssigkeit über das
Resektoskop in die Blase eingebracht. Diese Flüssigkeit dient zum einen der
Regulierung des Blasenfüllungszustandes und zum anderen zum Ausspülen von
bereits abgetrennten Gewebestücken und Blut. Als Spüllösung wurde und wird seit
vielen Jahren eine sog. hypotone Lösung verwendet, bei welcher eine geringere
Elektrolytkonzentration als im Blut vorliegt. Die niedrige
Elektrolytkonzentration ist für die Wirksamkeit des Stroms im Gewebe
notwendig (monopolare Resektion). Diese Spüllösung ist für den elektrischen
Strom nicht leitfähig und kann so Hitze lokal am Resektionsort entstehen
lassen.
Bei der Resektion fließt der Strom von der Elektroschlinge am Resektionsort in
den Patienten, wo dann durch Hitzeentstehung der Gewebeabtrag ermöglicht wird.
Der Strom fließt dann weiter durch den Patienten bis hin zu einer
Neutralelektrode, die in der Regel am Oberschenkel des Patienten angebracht
wird.
Eine Neuerung dieses Verfahrens stellt die sog. bipolare Resektion dar. Bei
dieser Technik führen zwei elektrische Leitungen zu den beiden Enden der
Resektionsschlinge, wobei der Stromfluss durch die Schlinge selbst zur
Hitzeerzeugung genutzt wird. Auf eine
nichtleitende, hypotone Spüllösung kann bei diesem Verfahren verzichtet
werden, wobei zur Spülung nun physiologische Kochsalzlösung verwendet
wird.

In der Regel sind die größten
Vorteile der biopolaren Resektionstechnik aber auf dem Gebiet der
Prostataresektion zu finden, da im Rahmen des Tumorabtrags in der Harnblase nur
in den seltensten Fällen Komplikationen durch die Art der Spüllösung zu
erwarten sind.

Am Ende der Operation wird
das resezierte Gewebe ausgespült und nach ausreichender Blutstillung ein Dauerkatheter mit Spülfunktion eingelegt.

Mögliche Erweiterungen der Operation: Bei unerwartetem Vorliegen
einer Harnröhrenenge kann die Erweiterung der Harnröhre mittels Schlitzung
erforderlich werden. Bei einer
Blasenperforation kann in seltenen Fällen eine offene Schnittoperation mit Übernähung
der Blase notwendig sein.

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