Ödem – Medizinisches Glossar

Als Ödem wird eine Schwellung des Gewebes bezeichnet, die
aufgrund einer Einlagerung von Flüssigkeit entsteht. Sie entsteht dann, wenn
sich beispielsweise die Durchlässigkeit der Gefäßwände ändert und auf diesem
Wege Flüssigkeiten in anderes Gewebe eindringen. Zumeist sind Ödeme eine Folge
von zugrundeliegenden Krankheiten, wobei es sich hierbei um unterschiedlichste
Krankheitsbilder wie eine Leberzirrhose oder auch eine Herzinsuffizienz handeln
kann. Ebenso können aber auch eingenommene Medikamente dafür sorgen, dass ein
Ödem entsteht und auch hormonelle Gründe sind oftmals die Ursache. Sehr oft
entsteht ein Ödem außerdem als Folge einer Nierenerkrankung, da in diesem Fall
nicht mehr genug Wasser ausgeschieden wird, welches sich dann stattdessen im
Bindegewebe staut.

Symptome eines Ödems

Charakteristisch für ein Ödem sind sichtbare Dellen in der
Haut, die zurückbleiben, wenn man beispielsweise mit dem Finger auf die
angeschwollene Stelle drückt. Die Symptome zeigen sich normalerweise durch
„dicke, schwere Beine“, die vor allem am Abend auftreten. Nicht selten treten
sie nur vorübergehend auf und sind harmlos, gelegentlich können sie aber auch
das erste Anzeichen für eine schwerwiegendere Krankheit sein.

Therapiemöglichkeiten bei einem Ödem

Damit ein Ödem behandelt werden kann, muss zunächst
festgestellt werden, was genau die Ursache ist. Die betroffenen Stellen werden
zu diesem Zweck vom behandelnden Arzt untersucht, außerdem finden in der Regel
auch Blutuntersuchen, verschiedene Röntgenaufnahmen und Ultraschalluntersuchen
statt. Handelt es sich beispielsweise um kardiale, renale oder hepatische
Ödeme, so lassen sich diese mit sogenannten Diuretika herausschwemmen. Hierbei
genügt in der Regel bereits eine orale Gabe, lediglich bei Notfällen wird auf
eine intravenöse Zugabe zurückgegriffen.

Der Name Ödem stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet
übersetzt Schwellung. Die Diagnose bezeichnet eine Schwellung, die durch
Ansammlung von Flüssigkeit im Gewebe entsteht. Dabei wird zwischen allgemeinen
Ödemen beispielsweise in den Beinen und beispielsweise dem Akuten Lungenödem,
das mit einer Linksherzinsuffizienz einhergeht, oder dem Hirnödem
unterschieden. Auch in Folge allergischer Reaktion, beispielsweise bei einem
Wespenstich, kann es zu Ödemen kommen.

Generell stellt das Ödem keine eigentliche Krankheit dar,
vielmehr kann es auf Symptom beispielsweise auf Insuffizienzen oder auch auf
eine Beinvenenthrombose hindeuten. Eine vermehrte Einlagerung von Wasser im
Gewebe, Schwellungen und hiermit einhergehender Druckschmerz sind daher immer
auch ein Warnzeichen.

Wie das Ödem behandelt wird

Da das Ödem ein Symptom darstellt, ist natürlich zunächst
die genaue Ursache zu finden und gegebenenfalls zu behandeln. So muss bei
Niereninsuffizienz eventuell auch eine Dialyse durchgeführt werden. Darüber
hinaus ist eine genaue Lokalisation der Wassereinlagerung wichtig.
Grundsätzlich stehen dann je nach genauem Typ sowohl physiotherapeutische
Anwendung wie zum Beispiel Lymphdrainagen als auch ausschwemmende Medikamente,
die sogenannten Diuretika, zur Verfügung.

Eine besondere Form des Ödems: Was ist eigentlich ein
Lipödem?

Immer öfter hört und liest man nun vom Lipödem. Die
Dunkelziffer, so heißt es, soll enorm sein – und nicht selten solle auch ein
Lipödem die eigentliche Ursache für typische Fettpölsterchen wie zum Beispiel
die sogenannten Reiterhosen am Oberschenkel sein. Was hat es damit auf sich?

Wie der Name bereits andeutet, handelt es sich beim Lipödem
um eine spezielle Form des Ödems. Dabei kommt es zu Fettablagerungen (der Name
bedeutet im Altgriechischen „Fettschwellung“), die auch mit einer Einlagerung
von Flüssigkeit im Gewebe (Ödem) einhergehen können. Typischer Weise sind hier
die Regionen rund um Oberschenkel, Hüfte und Po betroffen. In fortgeschrittenem
Stadium kann das Lipödem allerdings auch auf andere Bereiche ausgeweitet sein.
Bei einem Lipödem mit Schweregrad V sind neben allen vorigen Regionen
zusätzlich auch Hand und – Rücken sowie die Füße betroffen. Neben dem Schweregrad
werden Stadien der Hautveränderung durch die vermehrte Einlagerung von
Fettzellen unterschieden.

Richtig ist, dass ein Lipödem nicht durch Übergewicht
entsteht. Allerdings können selbstverständlich auch übergewichtige Personen
betroffen sein, was die Abgrenzung zum Lipödem dann oft noch schwieriger
gestaltet. Neben der Fetteinlagerung sind Schwellungen durch Einlagerung von
Flüssigkeit, Druckschmerz, Spannungsgefühle und weitere Missempfindungen
typisch und wichtiger Anhaltspunkt für eine exakte Diagnose. Und: Vorrangig
sind Frauen hiervon betroffen.

Das Lipödem kann konservativ behandelt werden wie
andere Ödeme, zusätzlich bietet sich auch eine Liposuktion (Fettabsaugung) in
dem betroffenen Bereich an. Dabei ist es umstritten, ob und ab wann es sich
hier um eine Kassenleistung handeln sollte und wann nicht. Nach wie vor wird
dies meist von Fall zu Fall entschieden.

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