Die hypertrophe Pylorusstenose – Fakten
Operationsname, Definition: Die hypertrophe Pylorusstenose / Bei der hypertrophen Pylorusstenose handelt es sich um eine übermäßige Verdickung und Vergrößerung des Magenpförtnermuskels, der am Übergang vom Magen zum Zwölffingerdarm liegt und deshalb den Magenausgang einengt.
Facharzt dieser Operation: Da es sich bei dem Patienten um kleine Säuglinge handelt, sollte die Operation von Kinderchirurgen (speziell für Kinder ausgebildete Chirurgen) durchgeführt werden.
Häufigkeit pro Jahr: Etwa 2-3 von 1.000 Kindern haben eine hypertrophe Pylorusstenose. Entsprechend oft – bei knapp 700.000 Geburten/Jahr in Deutschland haben etwa 1.500 Kinder eine hypertrophe Pylorusstenose – wird die Operation durchgeführt.
Herkunft und Entwicklung: 1912 beschrieb C. Ramstedt die Pyloromyotomie, also das Spalten der verdickten Pylorusmuskulatur bis auf die Schleimhaut, als operative Therapie der hypertrophen Pylorusstenose. Seither hat sich an der Methode der Spaltung des Muskels nichts geändert.
Variationen finden sich lediglich im Zugang. So kann ein kleiner querer Schnitt im rechten Oberbauch gesetzt werden oder nach Tan/Bianci der Schnitt oberhalb des Bauchnabels. Letzterer ist zwar kosmetisch schöner, erfahrungsgemäß ist aber das Auffinden und Hervorluxieren (Ausschälen) des vergrößerten Pylorus schwieriger.
Alternativ kann auch laparoskopisch operiert werden, dabei wird eine Kamera über einen Schnitt im Nabel in den Bauchraum eingeführt, zwei Arbeitskanäle gelegt und der Pylorusmuskel gespalten. Dieses Verfahren ist technisch deutlich aufwendiger und hat ein höheres Risiko des wieder Auftretens einer Verengung. Kosmetisch hinterlässt das Verfahren, kaum sichtbare Narben.
Die Operationsmethode unterscheidet sich lediglich in den bereits beschriebenen Zugangswegen. Am Prinzip der Spaltung der Muskulatur hat sich über Jahrzehnte nichts geändert. Der schnellste und einfachste Zugangsweg ist über einen kleinen queren Oberbauchschnitt. Er hinterlässt aber auch eine Narbe im Oberbauch. Beim alternativen Zugang über einen Schnitt am Oberrand des Nabels kann die verbleibende Narbe im Nabel „versteckt“ werden. Der Nachteil liegt darin, dass der Pylorus nur schwer über diesen Zugang zu exponieren ist. Die Laparoskopie bietet den Vorteil kaum Narben zu hinterlassen, ist jedoch technisch aufwendiger und hat häufiger Rezidive.
Stationär / Ambulant: In jedem Fall wird die Operation stationär und sobald wie möglich, jedoch nach Ausgleich einer Elektrolytstörung durchgeführt.
Kosten der Operation und Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Die Kosten für die Operation trägt die Krankenkasse. Sie betragen bei einer mittleren Verweildauer von 4 Tagen zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Die Laparoskopie kann je nach verwendetem Instrumentarium deutlich teurer sein.
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