Rückenmarkstumor und Tumorentfernung – Definition und Fakten

Einleitung: Tumoren, die innerhalb des Rückenmarkes entstehen, sind extrem seltene Erkrankungen. Die meisten dieser Tumoren sind gutartig. Die häufigsten Tumore sind hier das Ependymom und das Astrozytom.

Mit zunehmendem Wachstum des Tumors wird das eigentliche Rückenmarksgewebe nach außen verdrängt und ausgedünnt. Schließlich bleibt das für die Motorik und Sensibilität von Armen und Beinen verantwortliche Rückenmark wie eine 1 mm dünne Haut um den Tumor bestehen. Anfängliche leichte neurologische Störungen, wie ein Taubheitsgefühl in einem Arm, können sich dann verschlimmern zu einer kompletten Querschnittslähmung.

Eine Querschnittslähmung kann plötzlich durch eine spontane Einblutung oder Zystenbildung innerhalb eines Rückenmarktumors entstehen oder sich über viele Jahre allmählich entwickeln. Ohne spezifische Therapie sind solche Krankheitsverläufe unweigerlich. Was einmal an neurologischer Funktion zugrunde gegangen ist, erholt sich schlecht oder gar nicht!

Auch heute gibt es nur eine effiziente Therapie der gutartigen Rückenmarkstumore wie Ependymom oder Astrozytom: Mikrochirurgische Entfernung des Tumors über Eröffnung des Rückenmarks.

Die operative Entfernung der Rückenmarkstumoren ist sehr heikel, da das Risiko einer neurologischen Verschlechterung bis hin zur Querschnittslähmung im Rahmen der Operation nicht unerheblich ist. In erfahrener und sehr begabter Hand gelingt es, in 80-90 Prozent der Patienten den Tumor komplett zu entfernen. Dabei kann bei etwa 60 – 80 Prozent der Patienten ein gutes neurologisches Endergebnis erzielt werden. Die Operation sollte nur von einem extrem erfahrenen und ausgewiesenen Mikroneurochirurgen ausgeführt werden.

Operationsname, Definition und Hintergrundinformationen: Das Ependymom ist neben dem Astrozytom der häufigste Tumor, welcher innerhalb des Rückenmarkes entsteht. Die Ependymome sind in der Regel gutartig (WHO Grad 1 oder 2) und entstehen aus den Zellen, die die inneren Gehirn- bzw. Nervenwasserräume auskleiden. Das erklärt, dass diese Tumoren auch in Bereiche des Gehirnes selbst entstehen können. Wenn es gelingt, den Tumor (WHO Grad 1-2) komplett zu entfernen, dann ist eine biologische Heilung erzielt und weitere Therapien wie Chemo- oder Strahlentherapie wären nicht angezeigt. Die neurologischen Störungen, welche vor und nach einer Operation bestehen, sind natürlich unabhängig davon zu bewerten.

Facharzt dieser Operation: Für die operative Entfernung eines Tumors innerhalb des Rückenmarkes ist ein erfahrener Facharzt für Neurochirurgie erforderlich. Der Facharzt für Neurochirurgie sollte schon etwa 20 dieser Rückenmarkstumore entfernt haben, bevor er sich an die langstreckigen Varianten (wie im hier beschriebenen Fallbeispiel) herantraut.

Häufigkeit pro Jahr: Tumoren innerhalb des Rückenmarkes sind sehr selten. Die jährliche Häufigkeit beträgt etwa 0,1 pro 100000 Einwohner.

Herkunft und Entwicklung: Erstmalig wurde ein Tumor innerhalb des Rückenmarks (intramedullär) 1913 durch Van Eiselsberg und Ranzi entfernt. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts haben Prof. F. Epstein in New York und Pof. H.D. Herrmann in Hamburg die mikrochirurgische Entfernung der intramedullären Tumoren ausgefeilt.

Stationär / Ambulant: Die Operation muss auch unter Elektivbedingungen stationär durchgeführt werden. Der durchschnittliche stationäre Aufenthalt beträgt etwa 8-10 Tage. Im Falle von Lähmungserscheinungen muss sich eine Rehabilitationsmaßnahme anschließen. Bei leichten Symptomen kann sie ambulant, in schweren Fällen muss sie stationär über einige Wochen absolviert werden.

Kosten der Operation: Die Fallpauschale beträgt für die Gesamtbehandlung  (ohne Reha) etwa knapp 10.000 Euro. Bei Chefarztwahl kommen etwa 2.000 – 4.000 Euro dazu.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Die Krankenkasse bezahlt komplett die Behandlungskosten.

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