Als Lipödem wird eine Häufung von Fettgewebe an einigen typischen Stellen bezeichnet. Sie tritt zunächst an Hüften, Oberschenkeln und Oberarmen auf, später auch an Unterschenkeln und –armen sowie im Nacken. Im Gegensatz zu nornalem Körperfett sind die hier vorgefundenen Fettzellen anders aufgebaut.

Kein Übergewicht

Auch wenn die Symptome auf den ersten Blick, besonders im wenig fortgeschrittenen Stadium, darauf hindeuten, handelt es sich bei einem Lipödem nicht um eine Form des Übergewichts. Es handelt sich viel mehr um eine Krankheit, bei der verändertes Fettgewebe gefunden wird. Da die Kapillarfunktion gestört ist, neigen Patienten zur Wassereinlagerung, wodurch es zu Spannungsgefühlen und Druckschmerzen kommt, die Übergewicht als Diagnose ebenfalls ausschließen.

Symptome

Der Mediziner unterscheidet bei Lipödemen drei Stadien: Zunächst zeigt sich eine feinknotige Hautoberfläche, die umgangssprachlich als Orangenhaut bezeichnet wird. Im zweiten Stadium sind diese Knoten gröber und weisen größere Dellen auf. Das dritte Stadium charakterisiert sich dadurch, dass große und deformierte Hautlappen und Hautwülste auftauchen. Außerdem treten Schwellungen auf, die betreffenden Hautpartien sind Druckempfindlich und neigen zu blauen Flecken, selbst wenn der äußere Einfluss nicht sehr stark ist. In späteren Stadien ist die Haut zudem kalt und schlecht durchblutet.

Behandlung

Solange ein Lipödem nicht zu weit fortgeschritten ist, kann eine Kompressionstherapie helfen, die mit Sport kombiniert wird. Sofern es möglich ist, hilft eine Gewichtsreduktion zum Normalgewicht hin auch ein wenig. Wenn die Krankheit jedoch soweit fortgeschritten ist, dass diese Maßnahmen keinen Erfolg mehr versprechen, hilft nur noch eine Fettabsaugung.

Liposuktion

Bei einer Fettabsaugung zur Entfernung des Lipödem erwartet den Patient im Grunde dieselbe Behandlung wie bei einer „klassischen“ Fettabsaugung, mit dem Unterschied, dass deutlich mehr Fett entfernt wird. Je nachdem, wie viel Fett zu entfernen ist, gibt es mehrere Einstiche an den zu behandelnden Körperteilen. In einer Sitzung werden normalerweise zwischen sechs und acht Litern abgesaugt. Dies ist für den Kreislauf nicht ganz ohne, weshalb der Patient, wenn auch nur für kurze Zeit, stationär aufgenommen werden sollte. Zu beachten ist aber, dass je nach der Menge des abgesaugten Fetts, ein nicht zu verachtender Hautüberschuss übrig bleibt. Dies kann ebenfalls chirurgisch korrigiert werden, ist aber nicht Teil der Lipödem-Behandlung im engeren Sinne. Ebenfalls sollten sich Patienten darauf einstellen, dass sie Schmerzen nach der Operation haben werden, die mit Schmerzmitteln behandelt werden können. Vor allem wegen der Schmerzen wird ein solcher Eingriff in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt, wobei das ansonsten nicht zwingend notwendig wäre. Näheres zur Behandlung eines Lipödem durch eine Liposuktion findet sich auf speziellen Fach-Webseiten.