Angst ist ein Gefühl, das uns vor Gefahren schützen soll. Der Körper bereitet sich unter anderem mit einem beschleunigten Herzschlag darauf vor, außerdem bleiben wir wach und der Blutdruck steigt. Bei einer tatsächlichen Gefahr sind die Vorbereitungen wichtig, um schnell flüchten oder sich verteidigen zu können. Bei einer bevorstehenden Operation ist beides nicht notwendig, trotzdem ist Angst ein Thema. Die Reaktionen des Körpers sind zwar nachvollziehbar, in diesem Fall aber überflüssig. Ein Problem, da sich dadurch negative Folgen ergeben können. Zum Beispiel werden Schmerzen verstärkt und es kann zu Herzklopfen, Kurzatmigkeit oder zu einem nervösen Magen kommen.
Die Angst vor einer Operation ist allgegenwärtig und betrifft grundsätzlich jeden. Egal, ob man Pilot ist, Bodybuilding betreibt oder noch zur Schule geht. Manche sind zwar mehr aufgeregt als andere, zu 100 Prozent angstfrei ist aber wohl niemand.
Persönliche Strategien
Obwohl eine OP im eigentlichen Sinne etwas Gutes ist (verbessert die Gesundheit), haben wir Angst davor. Besonders schlimm ist die Wartezeit, die leider nicht immer auf ein Minimum reduziert werden kann. Außerdem ist beim Einschlafen Kopfkino vorprogrammiert, wobei sich der Inhalt meist um Fragen, Ängste und um Ungewissheit handelt. Man fragt sich, ob wohl alles gut gehen wird und ob die Narkose ihren Job einwandfrei erledigt.
Solche Gedanken sind ganz normal und werden von jedem unterschiedlich verarbeitet. Manche reden mit anderen Menschen darüber, um es nicht in sich hinein zu fressen. Andere konzentrieren sich auf das Lesen oder setzen auf Entspannungstechniken. Auch Musik ist ein wichtiges Thema. Man muss letztendlich selbst seinen Weg finden, um die Angst so gut wie möglich zu bewältigen.
Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
Krankenhäuser und Ärzte wissen natürlich auch, dass jeder Patient Angst vor einer Operation hat. Aus diesem Grund stehen in der Regel immer Fachleute zur Verfügung, die sich darum kümmern. Als Beispiel sind Seelsorger, freiwillige Helfer oder Sozialarbeiter zu nennen. Der richtige Ansprechpartner hängt auch davon ab, um welche Angst es genau geht. In vielen Fällen steht die Narkose im Fokus.
Um gegen die Aufregung anzukämpfen, können auch Massagen, Hypnose, Akupunktur oder Atemübungen helfen. Wissenschaftlich ist dessen Nutzung in diesem Zusammenhang zwar nicht betätigt, doch das spielt keine Rolle. Wichtig ist, dass es einem selbst hilft. Egal, ob es dazu Studien gibt oder nicht.
Beruhigungsmittel
Im Krankenhaus ist die Verabreichung von Beruhigungsmitteln vor einer OP Standard. Die Tabletten gehören meist der Benzodiazepine-Gruppe an und haben eine angstlösende, schläfrige und entspannende Wirkung. Der Zeitpunkt der Einnahme ist unterschiedlich und hängt unter anderem davon ab, wann man im Krankenhaus eintrifft. Immer gleich ist dagegen, dass rund zwei Stunden vor der Narkose ein Beruhigungsmittel verabreicht wird. Manche Kliniken setzen alternativ auf Melatonin (ein Schlafhormon), es wirkt ebenfalls angstlösend.
Fazit
Die Angst vor einer Operation wird in aller Regel immer bleiben. Unser Körper geht in eine Abwehrstellung über, die auch mit der Ungewissheit zu tun hat. Um die Aufregung trotzdem einzudämmen, kann man verschiedene Methoden anwenden. Beispielsweise mit anderen über die Sorgen reden, oder Fachleute im Krankenhaus in Anspruch nehmen (Seelsorger usw.). Den Fantasien sind keine Grenzen gesetzt, deshalb sind auch Bücher, Massagen oder Entspannungstechniken Lösungen. Man sollte einfach mehrere ausprobieren und schauen, welche bei einem selbst am besten funktioniert.