Die traditionelle chinesische Medizin fand vorerst in weiteren asiatischen Staaten wie Japan, Korea und Vietnam einen enormen Zuspruch, ehe die altbewährte Heilkunde im Laufe der Zeit auch in Westeuropa und in anderen Territorien eine immer größere Anhängerschaft für sich gewinnen konnte.
Die Grundlage der traditionellen chinesischen Medizin
Als Basis dient hier der so genannte Bagang („8 Leitkriterien“), welcher hilft Symptome und Krankheitsbefunde mit Hilfe von acht diagnostischen Kategorien – die aus vier sich im Gegensatz stehenden Paaren bestehen – einzuordnen. Zu diesen gehören:
- Han/Re: Kälte und Überhitzung
- Li/Biao: innere Störungen wie Fieber und äußere Störungen wie Kopfschmerzen
- Xu/Shi: körperliche Schwächen wie Müdigkeit und Hyperenergie wie Nervosität
- Yin/Yang: allgemein anwendbar, Ausdruck des Gleichgewichts zweier Komponenten
Des Weiteren wird parallel stets ein Augenmerk auf das Qi geworfen. Das Qi steht für die menschliche Energie, die durch Meridianen durch den Körper fließt. Und dies sollte bei einer gesunden Person ohne Barrieren und in ausreichender Menge für ein natürliches Wohlbefinden geschehen. Schließlich können Störungen bzw. ein Ungleichgewicht im Fluss zu Krankheiten und Unbehagen führen. In der traditionellen chinesischen Medizin unterscheidet man zwischen 11 Hauptmeridianen, die sich folgenden Organen zuordnen lassen:
- Blase
- Dickdarm
- Dünndarm
- Gallenblase
- Herz
- Herzbeutel
- Leber
- Lunge
- Niere
- Magen
- Milz
Die 5 Säulen der traditionellen chinesischen Medizin
Etwas weiterführend und expliziter mit der bekannten traditionellen chinesischen Medizin geht es nun weiter. Diese besitzt ihr Fundament auf ihren so genannten fünf Säulen, bei denen es sich um Akupunktur, Diätetik (Ernährungslehre), Phytotherapie (Arzneimittellehre), Tuina und Qi Gong handelt.
– Akupunktur
Bei dieser Anwendung werden Nadeln mit feinen Spitzen in ausgewählte Punkte des Körpers gestochen. Dies soll bei vielen Beschwerden heilend oder zumindest lindernd wirken. Akupunktur soll auch Anliegen wie der Reduzierung von Gewicht oder beim Aufhören des Rauchens hilfreich wirken. Auch wenn es gegenteilig kling: Akupunktur soll Schmerzen lindern, auf das Nerven- und auf das Immunsystem Einfluss haben.
– Diätetik
Die Wirkungsweisen von Nahrungsmitteln werden hier aufgrund der fünf Geschmacksrichtungen (bitter, salzig, sauer, scharf und süß), deren thermische Auswirkungen, die Zubereitungsart und die beinhaltende „Lebens-Essenz“, also das Jing, analysiert. Schlicht und einfach wird hier ein Blick auf die Ernährungsgewohnheiten und die Reaktion des Körpers auf die Lebensmittel begutachtet.
– Phytotherapie
In der traditionellen chinesischen Medizin ist es ein Basis-Wissen, dass „das Ganze mehr ist“. Deswegen werden stets einzelne Kräuter mit Anderen kombiniert und somit in ihren Wirkungsstoffen verbunden.
– Tuina
Anders als bei der Akupunktur werden hier Reize an Körperstellen nicht durch Nadeln, sondern durch diverse manuelle Techniken – also Massagen – ausgelöst. Nicht nur die Akupunktur-Punkte werden mit einbezogen, sondern auch die Regionen drumherum. So lässt sich eine Wirkung auf den gesamten Organismus ausbreiten.
– Qi Gong
Hier stehen Bewegungsabläufe und Atemübungen im Fokus, mit welchen Krankheiten unterstützend behandelt werden. Des Weiteren sollen sie grundsätzlich Entspannung und eine innere Gelassenheit vermitteln, was der Konfrontation mit einer jeden Krankheit und auch in jeder Vorsorgemaßnahme nicht schaden kann.