Die meisten Kinder setzen bei der Auswahl eines Schulranzens auf ein lustiges Motiv oder bunte Farben. Diese Punkte sollten keinesfalls die entscheidenden Kriterien sein. Im Gegensatz dazu sollte zahlreichen Rückenbeschwerden, Haltungsschäden und körperlichen Problemen bereits beim Kauf der ersten Büchertasche durch verantwortungsbewusste Eltern vorgebeugt werden. So können spätere Operationen oder langjährige, teure und schmerzhafte Behandlungen vermieden werden.

Viele der erwähnten körperlichen Probleme bei Schülern rühren von den Schulranzen und dem Umgang mit ihnen her. Die Beschwerden und Schäden sind die Konsequenz zu schwerer oder über Jahre hinweg fehlerhaft getragener Tornister.  Laut Analysen der Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung (bvpg) werden bereits bei der Schuleingangsuntersuchung bei vielen ABC-Schützen Haltungsschwächen, bei einigen Haltungsschäden diagnostiziert. 10 Prozent der Grundschulkinder leiden unter Rückenschmerzen. Diese Zahl schießt gemäß Informationen der bvpg bis zur Pubertät in die Höhe und beträgt dann rund 50 Prozent.

Umstrittene Faustregel

Laut einer seit Jahrzehnten kursierenden Faustformel soll der Rucksack der I-Dötzchen höchstens ein Zehntel des Körpergewichts wiegen. Das bedeutet, dass ein 25 Kilogramm schweres Schulkind höchstens 2,5 Kilogramm auf dem Rücken umherschleppen soll. Doch bereits ein leerer Rucksack oder eine leere Büchertasche wiegen durchschnittlich etwa 1,2 Kilogramm. Kommen noch Brotdose, Trinkflasche und mit den Jahren immer mehr Schulbücher und Hefte hinzu, wird dieses Limit schnell überschritten. Es mehren sich jedoch die Stimmen, die die Faustregel anzweifeln. Gerade Jugendliche können auch eine etwas schwerere Büchertasche tragen, falls der Schulweg nicht länger als 20 Minuten dauert. Vielmehr kommt es auf das richtige Packen und Tragen des Tornisters an.

Hinweise zum Kauf eines Schulranzens

Zunächst sollten Eltern beim Kauf darauf achten, dass der Schulranzen

  • leicht ist,
  • ein Rückenpolster hat, welches sich der Krümmung der Wirbelsäule anpasst,
  • durch eine sinnvolle Einteilung im Inneren ergonomisches Packen ermöglicht,
  • gepolsterte, stufenlos verstellbare Tragegurte hat (nicht viel mehr oder weniger als 4 Zentimeter breit, um sowohl Einschneiden wie Abrutschen zu verhindern),
  • einen längen- und höhenverstellbaren Brustgurt besitzt und er
  • an einem stabilen, rutschfesten Griff leicht hochgehoben werden kann.

All diese Merkmale bieten beispielsweise die Sammies Schulranzen mit rückenfreundlicher Ergonomie, die auf spezialisierten Webshops wie schulranzen.net erhältlich sind. Neben mangelnder Bewegung sind laut bvpg Fehl- und Überbelastungen falsch getragener Büchertaschen ein häufiger Grund für Muskel- und Skeletterkrankungen bei Kindern und Jugendlichen.

Ergonomisches Packen und Tragen

Eltern sollten den ABC-Schützen zu Beginn ihrer Schulkarriere daher beim Packen zur Hand gehen. Schwerere, große Gegenstände sollten möglichst nahe an den Rücken gepackt werden. Außerdem sollte die Auslastung gleichmäßig sein und nicht auf einer Seite mehr wiegen. Das insbesondere bei Jugendlichen zu beobachtende „coole“ Tragen des Rucksacks oder Schulranzens an nur einem Tragegurt sollte unbedingt vermieden werden. Auch nur am Griff sollte der Tornister nicht länger als wenige Minuten geschleppt werden. Trolleys sind grundsätzlich nicht ergonomisch.

Folgen bei ständiger Fehlbelastung

Es kann bei Kindern und Jugendlichen zu einer Verkrümmung der Wirbelsäule, beispielsweise zu Morbus Scheuermann, führen, wenn die geschilderten Fehlhaltungen über einen längeren Zeitraum beibehalten werden. Besonders in Wachstumsphasen ist der Bewegungsapparat empfindlich.

Zudem treten Gelenkschäden auf: Hüft-, Knie- und Sprunggelenke sind ernsthaft gefährdet. Darüber hinaus können sich die Füße der Schüler verformen. Ist der Körperschwerpunkt verändert, wird auch die Bewegungs- und Reaktionsfähigkeit der Kinder herabgesetzt.

Nicht zuletzt wird dadurch die Sicherheit im Straßenverkehr gefährdet, da die Konzentration der Kinder eingeschränkt ist. Hier hilft es, beim Kauf eines Schulranzens auf die Formulierung „entspricht DIN 58124“ zu achten. Diese Norm sorgt dafür, dass 10 Prozent der Vorder- und Seitenflächen aus reflektierenden Flächen gefertigt und 20 Prozent der Fläche von fluoreszierendem Material (Orangerot oder Gelb) bedeckt sind.

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