Wer beim Stichwort Fettabsaugung an stark übergewichtige Männer denkt, irrt sich. Die Liposuktion, wie das Absaugen des Körperfetts in Fachkreisen heißt, ist kein Mittel zur Gewichtsreduktion. Vielmehr werden Fettpolster entfernt, die sich durch Sport und gezieltes Training hartnäckig an ihrer Position halten.

Genaue Statistiken liegen in Deutschland nicht vor, allerdings gehen die Fachgesellschaften von ca. 250.000 Eingriffen im Jahr aus. Damit zählt die Liposuktion zu den häufigsten ästhetisch-plastischen Operationen. Das maskuline Hauptklientel sind sportliche Männer, die mit einer Liposuktion ihren Problemzonen am Unterbauch, an den Lenden, der Brust oder dem Kinn zu Leibe rücken. Anlagebedingt kommt es besonders in diesen Bereichen zu einer verstärkten Bildung von Fettzellen. Nach der Fettabsaugung lagern die verbleibenden Zellen wie gewohnt Fett ein und verbrennen dies im Bedarfsfall, ohne dass es zu einer erneuten verstärkten Zellteilung kommt. Dadurch können bei ausgewogener Ernährung und sportlicher Betätigung langfristige Erfolge mit einer einmaligen Behandlung erzielt werden.

Nicht jede Methode ist für jeden Mann die Richtige

In der Regel werden pro Sitzung zwischen einem halben Liter und vier Liter Fett abgesaugt, in Extremfällen können es auch mal bis zu sieben Liter sein. In Abhängigkeit vom Operationsumfang und den Wünschen des Patienten kann die OP in örtlicher Betäubung, leichtem Dämmerschlaf oder Vollnarkose erfolgen. Die Entnahme des Fetts erfolgt mit abgerundeten Kanülen von wenigen Millimetern Durchmesser. Dadurch werden Risiken wie die Verletzung von Muskeln und Nerven minimiert.

Folgende Techniken sind derzeit für Liposuktionen gängig:

  • Konventionell feuchte Fettabsaugung (Tumeszenztechnik)
    Unter die Haut wird eine Mischung aus Kochsalzlösung, Lokalanästhetika und gefäßverengenden Mitteln gespritzt. Diese bewirkt eine bessere Löslichkeit der Fettzellen, verringert die Schmerzen und senkt das Blutungsrisiko. Nach einer Wartezeit von rund einer halben Stunde werden die Kanülen für die Absaugung des Fetts eingeführt.
  • Ultraschall-assistierte Fettabsaugung
    Über die Kanülen übertragende Ultraschallwellen sorgen für eine noch bessere Zerstörung der Fettzellen, so dass sie sich leichter absaugen lassen. Die Methode ist daher für das umliegende Gewebe schonender als die reine Tumeszenztechnik. Die durch die Ultraschallwellen entstehende Wärme führt zu kleinen Verbrennungen in der Lederhaut und bewirkt dadurch ein zusätzliches Zusammenziehen der Haut bei der Heilung. Teilweise reicht dieser Effekt bereits, eine operative Hautstraffung zu vermeiden. Das Risiko zur Entstehung größerer Verbrennungen auch der Hautoberfläche und eine dadurch verzögerte Wundheilung darf allerdings nicht unterschätzt werden.
  • Vibrations-assistierte Fettabsaugung (PAL)
    Statt Ultraschallwellen sorgt ein spezielles Handstück für feine Vibrationen der Kanülen. Der Effekt der leichteren Löslichkeit der Fettzellen bleibt erhalten, allerdings gibt es kein Risiko von Verbrennungen der Haut. Die PAL wird daher in den letzten Jahren immer verstärkter eingesetzt.
  • Laser-Fettabsaugung
    Auch der Wirkungsweise eines Lasers beruht auf der Wärmeentwicklung und der damit verbundenen leichteren Lösung des Fetts aus dem Gewebe. Besonders beim Auftreten von Lipomen im Fettgewebe kann der Einsatz eines Lasers sinnvoll sein. Die festen Verdickungen werden verflüssigt und lassen sich anschließend leichter absaugen. Da die Menge des zu behandelnden Fetts auf maximal 600 ml beschränkt ist, eignet sich die Lasermethode hauptsächlich für kleine Regionen.
  • Wasserstrahl-assistierte Fettabsaugung (WAL)
    Im Gegensatz zu den anderen Methoden werden bei der WAL nicht mehrere Liter Tumeszenzflüssigkeit unter die Haut gespritzt. Durch eine spezielle Kanüle mit integrierter Einspritzleitung wird eine geringe Menge Flüssigkeit injiziert, die die Fettzellen umspült, löst und sofort mit dem Fett wieder abgesaugt wird. Dadurch kommt es zu keiner Wasseransammlung im Gewebe und das Ergebnis ist sofort während des Eingriffs sichtbar.

Auch Routineeingriffe wollen gut überlegt sein

Ein bis zwei Stunden OP und schon verlässt Mann mit seiner Traumfigur die Klinik – ganz so einfach ist es leider nicht! Die ersten Wochen sind geprägt von Blutergüssen, Schwellungen und den Einschränkungen im Alltag durch das Verbot von Sport und anstrengenden Tätigkeiten. Zusätzlich muss für vier bis sechs Wochen eine spezielle Kompressionsware Tag und Nacht getragen werden. Lediglich zum Duschen darf das Mieder kurzzeitig abgelegt werden.

Auch die allgemeinen Risiken einer Operation sollte Mann bedenken, bevor er sich für eine Liposuktion entscheidet. Zwar gilt die Fettabsaugung als komplikationslose Routineoperation, trotzdem können auch bei oder nach diesem Eingriff Folgen wie Thrombose, Infektionen, allergische Reaktionen oder Embolien auftreten. Ein generell guter Gesundheitszustand sowie eine ausführliche Untersuchung und Beratung im Vorfeld der Operation bilden die Basis für einen reibungslosen Eingriff. Zudem senken moderne Verfahren und ausgereifte Techniken das Risiko in professionellen Kliniken auf einen überschaubaren Rahmen.

Weitere Infos rund um das Thema Fettabsaugen sowie die Möglichkeit zu einem persönlichen Beratungsgespräch bietet Ihnen Dr. Meyer-Gattermann, renommierter Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Hannover.