Der Einsatz von Weihrauch in der Medizin geht Jahrtausende zurück. Bereits die alten Ägypter nutzen ihn vor mehr als dreitausend Jahren. Noch eher begannen die Inder Weihrauch in der alten indischen Gesundheitslehre Ayurveda einzusetzen. Sie entdeckten dessen Wirkung bereits vor 5000 Jahren. Bis heute hat das wertvolle Harz in der Heilkunst seine Berechtigung. Vor allem bei Entzündungen zeigt es sein wahres Können.

Olibanum: Das Harz des Weihrauchbaumes

Weihrauch hat einen langen Weg hinter sich, bevor es hierzulande seine heilende Wirkung entfalten kann. Besonders Entzündungen bekämpft man am besten mit Weihrauch. Das wussten schon markante Persönlichkeiten wie Hippokrates oder Hildegard von Bingen. Olibanum stammt vorrangig aus Ländern wie dem Sudan, Eritrea, aus Somalia, Äthiopien und dem Jemen, aber auch aus dem Süden des Omans. Dort wachsen in ausgeprägten Trockengebieten Weihrauchbäume, die zur Gattung der Boswelia gehören. Nicht alle der 25 bekannten Arten liefern das wertvolle Harz. Es wird von Anfang April bis hinein in den tiefen Sommer geerntet. Je nach Zeitpunkt der Ernte, der Größe der Harzstücke, dem Gehalt der ätherischen Öle und dessen Reinheit schwankt die Qualität des Weihrauchs. Dies erklärt auch die relativ großen Preisspannen einzelner Weihrauchpräparate. In erster Linie wird Weihrauch heute in Kapselform verabreicht. Die Extrakte sind nicht verschreibungspflichtig, dennoch können sie vom Arzt verordnet werden. Auch Heilpraktiker schwören auf das Können des langgereisten Harzes.

Einsatzgebiete für Weihrauch-Präparate

Wie bereits erwähnt entfaltet Weihrauch seine lindernde oder gar heilende Wirkung bei Entzündungen. Auch für seine schmerzlindernden Eigenschaften wird es geschätzt. Darüber hinaus hat es auch prophylaktische Funktionen inne. Sehr häufig kommt es daher bei Patienten mit folgenden Indikationen zum Einsatz.

  • Rheumatoid Arthritis
  • Arthrose
  • Asthma
  • chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
  • Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems
  • Vorbeugung von Schlaganfällen und Herzinfarkten
  • Kurzatmigkeit bei Betroffenheit des Atemapparates
  • Geschwüre der Darmschleimhaut
  • Gelenkschmerzen

Dosierung, Risiken und Nebenwirkungen

Die individuelle Dosierung des Weihrauchs in Kapselform hängt von dem jeweiligen Beschwerdebild und der Indikation ab. Soweit vom Arzt oder Heilpraktiker nicht anders verordnet nehmen Patienten ein bis zwei Kapseln á 300mg direkt mit den Mahlzeiten ein. Das Risiko einer allergischen Reaktion kann bei Weihrauch nicht ausgeschlossen werden, wenngleich es sehr gering ist. Selten kommt es zu Sodbrennen, leichter Übelkeit oder Durchfall. Jedoch kann Weihrauch zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten führen, weswegen immer der behandelnde Arzt über die Einnahme von Weihrauch informiert werden sollte. Bei folgenden Arzneien können Wechselwirkungen auftreten:

  • NSAID (nicht-steroidaler Entzündungshemmer, zum Ibuprofen oder Aspirin®)
  • Sedativa
  • Immunmodulatoren
  • Cholesterinsenker
  • Antibiotika
  • Antimykotika

Fazit: Die heilsame Wirkung des Weihrauch ist seit Jahrtausenden bekannt, weswegen das teure Harz seit jeher in der Medizin Anwendung findet. Besonders seine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung macht es nicht nur für Patienten, sondern auch für die Wissenschaft und Pharmakologie so interessant.