Unter einer Spinalkanalstenose oder auch Wirbelkanalstenose versteht man die Verengung des Kanals in der Wirbelsäule, durch den das Rückenmark verläuft. Der hier entstehende Druck auf das Rückenmark sowie Nerven und Blutgefäße verursacht starke Rückenschmerzen und kann langfristig auch bleibende Nervenschädigungen mit sich bringen.

Hiervon betroffen sind häufig Menschen im höheren Lebensalter, welche eine Spinalkanalstenose durch den Verschleiß der beweglichen Teile der Wirbelsäule erhalten. Die Krankheit äußert sich dann unterschiedlich stark mit typischen Schmerzempfindungen meist im Rücken sowie in den Beinen und bringt dann eine erhebliche Einschränkung der Beweglichkeit mit sich. Starke Schmerzen empfinden Betroffene häufig in Verbindung mit einer Spinalkanalstenose und Treppensteigen.

Diese Arten der Spinalkanalstenose gibt es

Am häufigsten treten Formen der Spinalkanalstenose in der Lendenwirbelsäule auf. Doch auch die Hals- und Brustwirbelsäule sind oft betroffen. Seit 1996 ist diese als eigenständiges Krankheitsbild definiert. Im Zuge der Behandlung widmet die Weltgesundheitsorganisation der Spinalkanalstenose mehrere Diagnose-Codes.

Diese sind unter anderem:

M48 – Sonstige Spondylopathien

M99 – Biomechanische Funktionsstörungen

G55 – Kompression von Nervenwurzeln und Nervenplexus

Als Kriterium des Schweregrads einer Spinalkanalstenose messen Ärzt:innen mit einem bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomografie, inwieweit der Wirbelkanal verengt ist. Hierbei unterscheiden die Mediziner:innen zwischen einer relativen Spinalkanalstenose mit einem Kanal-Durchmesser von weniger als zwölf Millimetern und einer absoluten Spinalkanalstenose mit einem Kanal-Durchmesser von weniger als zehn Millimetern. Verengungen führen aber nicht unbedingt zu Symptomen und eine Diagnose sowie Gradeinteilung sind relativ, da bereits bei einer relativen Spinalkanalstenose Symptome möglich sind, falls hier Nerven am Rand des Wirbelkanals eingeengt werden.

Wie sehen die Behandlungen aus?

In der Regel lässt sich eine Spinalkanalstenose ausgezeichnet mit konservativen Therapieverfahren behandeln. Nur in seltenen Fällen ist es nötig, einen operativen Eingriff durchzuführen.

Zu den konservativen Behandlungsmethoden gehört unter anderem eine entsprechende und muskelentspannende Physiotherapie, die Wärmetherapie oder auch das Tragen eines Stützkorsetts. Außerdem bietet es sich für Betroffene an, an einem psychologischen Schmerzbewältigungstraining teilzunehmen.

Meist werden Maßnahmen im Zuge eines modularen Therapiekonzepts ausgeführt, was bedeutet, dass mehrere Maßnahmen miteinander kombiniert werden.

Neben der körperlichen Therapie kommen bei der Behandlung der Spinalkanalstenose auch oft verschiedene Medikamente zum Einsatz, die vorwiegend die Schmerzen lindern sollen. In der Medizin gilt diese Schmerzbehandlung als Grundpfeiler der konservativen Stenose-Therapie, welche je nach Schmerzintensität dann mit unterschiedlichen Wirkstoffen umgesetzt wird.

Gerade bei leichten Schmerzen helfen häufig schon nicht-opioide Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol. Diese Arzneimittel haben eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung.

Sind die Schmerzen jedoch stärker, müssen leichte Opioide eingesetzt werden, die je nach Schmerzgrad auch durch starke Opioide ersetzt werden können.

Da viele Schmerzmittel bei einer längeren Einnahme die Magenschleimhaut stark reizen, verschreiben Ärzt:innen oft gleichzeitig Protonenpumpenhemmer. Diese Medikamente sorgen dafür, dass der Körper weniger Magensäure produziert und somit vor der Aggressivität der Medikamente geschützt ist.

Operationen, um eine Linderung bei einer Spinalkanalstenose herbeizuführen, beziehen sich meistens auf eine Druckentlastung der eingeengten Nerven. Ebenfalls ist es möglich, einzelne Wirbel Material aus dem Beckenkamm oder durch entsprechende Schrauben zu ersetzen oder zu verbinden. Hierbei werden die entsprechenden Glieder dann versteift, was verhindert, dass sie ineinander rutschen und den Spinalkanal einengen.