Ein Unfall oder eine schwere Krankheit können das Leben komplett verändern. Als besonders problematisch empfinden dies Patienten, bei denen das Gesicht so entstellt wurde, das nur noch eine Transplantation in Frage kommt. Für das gesamte Ärzteteam stellt eine Gesichtstransplantation eine große Herausforderung dar. Dank Schädelmodellen aus dem 3D-Drucker wird diese OP deutlich erleichtert.

Detaillierte Planung

Bei einer vollständigen Gesichtstransplantation wird das Gesicht eines Organspenders auf den Schädel des Patienten übertragen. Etwa 25 Stunden höchster Konzentration sind dafür notwendig. Besonders schwierig ist für die Chirurgen dabei die Phase, in der die Gefäße miteinander verbunden werden. Das Brigham and Women’s Hospital in Boston gilt als führend im Bereich der Gesichtstransplantationen. Hier kommt der 3D-Drucker zum Einsatz und hilft, die Operation detailliert vorzubereiten.

Knochendefekte sichtbar

Im Vorfeld der geplanten Transplantation wird mit Hilfe von CT-Scans ein dreidimensionales Bild des Schädels erstellt. Alle Verletzungen und Knochendefekte werden so sichtbar und dieses Wissens erleichtert die eigentliche Operation ungemein. Details können viel besser geplant werden und die Ärzte erleben während der Transplantation diesbezüglich keine Überraschungen. Die Chirurgen in Boston nehmen den 3D-Drucker inzwischen bei allen Gesichtstransplantationen zur Hilfe und schätzen ihn als wertvolle Unterstützung bei der Aufgabe, ihren Patienten ein neues Gesicht zu verleihen.

Nach dem großen Erfolg der Schädelmodelle bei den Gesichtstransplantationen ist zu erwarten, dass der 3D-Drucker in Zukunft auch bei anderen chirurgischen Eingriffen eingesetzt wird und mit Hilfe von Knochenmodellen die Arbeit der Chirurgen unterstützt.