Patienten, welche eine Operation hinter sich haben, sind in erster Linie erleichtert, wenn diese gut verlaufen ist. Um ihnen die Zeit nach dem Eingriff zu erleichtern, ist eine gut angepasste Schmerztherapie in der Regel unumgänglich. Das Medikament Tramadol kann hier eine wertvolle Hilfe darstellen.

Anwendungsgebiete

Tramadol zählt zur großen Gruppe der Opioide und findet bei mäßigen bis starken Schmerzen Anwendung. Kopfschmerz- und Migränegeplagte profitieren von der schmerzlösenden Wirkung genauso wie Menschen, welche unter Rückenschmerzen, Nervenschmerzen oder Menstruationbeschwerden leiden. Nach einem operativen Eingriff kann Tramadol den Patienten durch die Dämpfung der Schmerzen wirkungsvoll helfen und so gerade die ersten Tage erleichtern. Das Medikament ist über jede Apotheke zu oder hier direkt zu bestellen.

Entstehungsgeschichte

Das gut wirksame Schmerzmittel Tramadol wurde von der Grünenthal GmbH, einem großer Pharmaunternehmen mit Konzernsitz in Aachen, entwickelt und im Jahre 1965 patentiert. Kurze Zeit glaubte man, dass der Wirkstoff in der Wurzelrinde der afrikanischen Arzneipflanze Nauclea latifolia enthalten sei. Wissenschaftler aus Deutschland und Kamerun fanden jedoch 2014 heraus, dass die Substanz  zwar in der Wurzelrinde nachweisbar ist, aber aus einem anderen Grund. Rinder, welche in der Region grasen, werden regelmäßig mit diesem Wirkstoff behandelt. Deren Urin und Fäkalien gelangen in das Erdreich und die Arzneipflanze Nauclea latifolia nimmt sie daraufhin auf.

Wirkung

Die Wirkung von Tramadol setzt etwa eine halbe Stunde nach der Einnahme ein und hält zwischen 2 und 7 Stunden an. Dabei kommt es natürlich immer auf den Grad der Schmerzen und die vom Arzt verordnete Dosis an. Das Medikament verfügt über zwei Wirkmechanismen. Zum Einem dockt es im Gehirn an die Opioid-Rezeptoren an. Normalerweise übernehmen diese Aufgabe körpereigene Botenstoffe und hemmen so die Schmerzen. Tramadol ähnelt diesen natürlichen Stoffen und kann sich daher problemlos mit den Opioid-Rezeptoren verbinden. Der zweite Wirkmechanismus greift in den Kreislauf von Serotonin und Noradrenalin ein. Die Substanz hemmt deren Aufnahme und sorgt dafür, dass Schmerzen weniger stark empfunden werden.

Nebenwirkungen

Wie jedes Medikament kann auch Tramadol neben der gewünschten Wirkung verschiedene Nebenwirkungen hervorrufen. Häufig wird über Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Verstopfung, Erbrechen, Schwitzen, Mundtrockenheit und eine leichte Benommenheit berichtet. Gelegentlich kann es zu unerwünschten Nebenwirkungen auf das Herz-Kreislauf-System kommen (beschleunigter Herzschlag, stark wahrgenommenes Herzklopfen, Kreislaufschwankungen, Kreislaufzusammenbruch). Auch Durchfall und Hautausschlag, häufig verbunden mit Juckreiz, können auftreten. Nebenwirkungen wie Atemprobleme, Blutdruckanstieg, Verwirrtheitszustände, Wahnvorstellungen und eine Veränderung des Appetites sind sehr selten.

Risiken

Tramadol gehört zu den wenigen Medikamenten, welche Opioide enthalten und in Deutschland trotzdem nicht unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Wird Tramadol über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen, so besteht dennoch eine geringe Gefahr einer Abhängigkeit. Sollte es trotz aller Vorsicht dazu kommen, dann können die Betroffenen nach Absetzen des Medikamentes unter übermäßigem Schwitzen, Frieren oder Magen-Darm-Störungen leiden. Um eine Abhängigkeit zu vermeiden, sollte Tramadol so gering wie möglich dosiert werden und die Einnahmedauer nicht länger als nötig sein. Bei chronischen Schmerzen ist die medikamentöse Therapie nur ein Pfeiler der Behandlung. Unter Umständen kann der Kontakt zu einer Selbsthilfegruppe, welche unter anderem über die Deutsche Schmerzliga e.V. vermittelt wird, sinnvoll sein.

Fazit: Mit Tramadol steht Schmerzpatienten ein wirksames Medikament zur Verfügung. Es kann in Form von Tropfen, Tabletten und Zäpfchen, aber auch intravenös verabreicht werden. Wichtig: vor der Anwendung ist eine Beratung durch den Arzt oder Apotheker zu empfehlen.