Die Stimme ist ein wichtiges Transportmittel unsere Gefühle: Stimmung, Selbstsicherheit beziehungsweise Unsicherheit, Aufgeregtheit und vieles mehr wird über den Klang der Stimme ausgedrückt und von anderen Menschen, meist unbewusst, wahrgenommen. Wenn die Stimme heiser ist, klingt sie hingegen piepsig, kratzig und dünn. Manchmal ist sie sogar ganz verschwunden (Aphonie). Heiserkeit kann ganz unterschiedliche Ursachen haben, in jedem Fall schränkt es die Lebensqualität ein. Vor allem für Menschen, die beruflich viel mit ihrer Stimme arbeiten, ist Heiserkeit eine Belastung. Ob Lehrer, Sänger, Schauspieler oder Verkäufer – es gibt viele Berufsgruppen, deren Stimme das wichtigste Instrument ist.

Ursachen für Heiserkeit

Häufiger Grund für Heiserkeit (medizinisch Dysphonie) ist eine Erkältung: die Stimme klingt belegt und kratzig, das Sprechen fällt schwer und ist sogar schmerzhaft. Eine Überbeanspruchung kann ebenfalls der Grund sein. Das kann zum Beispiel bei lautem Singen, Schreien oder langem Sprechen passieren. Umwelteinflüsse wie Rauchen, Alkoholkonsum, Feinstaub oder Abgase reizen die Stimme, die Schleimhäute schwellen an, was zur Heiserkeit führt. Ein weiterer Grund für Heiserkeit kann eine Virusinfektion des Kehlkopfs sein. Bei der sogenannten Laryngitis ist die Kehlkopfschleimhaut entzündet, weswegen die Stimmlippen gerötet sind und anschwellen. Halsschmerzen und eine raue Stimme sind die Folge.
Wenn die Heiserkeit weder auf Infektionen noch auf große Belastungen oder Umwelteinflüsse zurückzuführen ist, kann auch eine Gewebsveränderung dahinterstecken. Wucherungen im Kehlkopfbereich, zum Beispiel Polypen, Zysten oder Stimmbandknötchen können ebenso Ursache für Heiserkeit sein wie Tumore. Manche Erkrankungen sind erst auf den zweiten Blick für eine Heiserkeit verantwortlich: bei Sodbrennen kann die Magensäure die Stimmbänder angreifen, durch Allergien können die Schleimhäute im Rachen anschwellen, Depressionen legen sich auch ohne körperliche Ursache auf die Stimme.

Wann mit Heiserkeit zum Arzt?

Wenn die Heiserkeit länger als zwei Wochen andauert oder wenn keine offensichtlichen Gründe vorhanden sind, ist ein Arztbesuch ratsam. Auch wenn starke Schmerzen beim Sprechen auftauchen und ein Fremdkörpergefühl im Hals auftaucht, das länger anhält, kann ein Arzt durch Untersuchungen wie eine Kehlkopfspiegelung (Laryngoskopie), Ultraschall oder Bluttests die Ursache für die Beschwerden herausfinden.

Wie kann Heiserkeit vorgebeugt werden?

Eine ausreichende Befeuchtung der Schleimhäute im Mund- und Rachenraum ist wichtig. Viel trinken und eine hohe Luftfeuchtigkeit verhindern, dass sie austrocknen. Auf Rauchen und Alkohol sollte verzichtet werden. Wenn die Stimme stark beansprucht wurde, sollte sie anschließend geschont werden, damit sie sich regenerieren kann. Wer seine Stimme auf eine starke Belastung vorbereiten will, kann schon vorbeugend mit Lutschtabletten die Schleimhäute befeuchten.

Behandlung von Heiserkeit – Was kann ich tun?

Bei Heiserkeit sollte die Stimme geschont werden. Dazu gehört nicht nur wenig sprechen, sondern auch auf Flüstern und Räuspern zu verzichten. Das ist besonders reizend für die Stimmbänder. Viel trinken ist wichtig, die Getränke sollten aber nicht zu kalt sein. Weitere Tipps gegen Heiserkeit:

– Gurgeln mit Salzlösungen oder Salbeitee befeuchtet und beruhigt die gereizte Schleimhaut. Der gleiche Effekt kann mit Inhalieren erreicht werden.
– Auch mit Lutschbonbons und Pastillen können die Schleimhäute befeuchtet werden. Bewährt haben sich Salbeibonbons oder Halstabletten mit Hyaluronsäure.
– Rauchen, sowohl aktiv als auch passiv, ist tabu. Auch von Umgebungen, wo viele Abgase oder andere Reizstoffe in der Luft liegen, sollten Sie sich fernhalten.
– Quarkwickel helfen gegen die Entzündung, durch den kühlenden Effekt wirken sie sanft abschwellend. Dazu eine Schicht Quark auf ein Leinen- oder Baumwolltuch streichen und um den Hals wickeln. Darüber einen Schal oder ein Handtuch binden. Der Wickel sollte so lange getragen werden, bis der Quark getrocknet ist. Auch Heilerde kann für solche Wickel genutzt werden.
– Tees aus Eibischwurzel, Huflattich oder Isländischem Moos beruhigen die gereizten Stimmbänder.
Wenn Sie diese Tipps beachten, können sie hoffentlich bald wieder aus voller Kehle singen und sprechen.