Es brennt und schmerzt, das Schlucken fällt schwer und der Appetit lässt nach. Betroffene einer Speiseröhrenentzündung (Refluxösophagitis) leiden schwer unter ihrer chronischen Krankheit. Welche Optionen der Behandlung den Patienten offen stehen, haben wir für Sie zusammengefasst.

Speiseröhrenentzündung: mögliche Ursachen

Eine Refluxösophagitis wird durch zurückfliesenden Magensaft bzw. Mageninhalt in die Speiseröhre verursacht. Dem zugrunde liegt eine Dysfunktion des Magenventils, dem sogenannten Ösophagussphinkter. Normalerweise fungiert dieser als Antirefluxbarriere und lässt bei gesunden Menschen nur geringe Mengen der Magensäure zurück in die Speiseröhre. Ein zu hoher Druck im Magen, etwa durch zu große Portionen Nahrung, aber auch ein altersbedingte Schwächung des Magenventils sowie Übergewicht stellen in den meisten Fällen die Ursache einer Refluxösophagitis dar. Im Übrigen tritt die Erkrankung mitunter sogar ohne schmerzhafte Symptome auf. Dann sprechen die Mediziner von einem Stillen Reflux. Für die Behandlung der Speiseröhrenentzündung stehen den Betroffenen verschiedene Optionen offen.

Die drei wichtigsten Behandlungsmöglichkeiten bei Refluxösophagitis

  • Medikamente: In aller Regel verschreiben Ärzte bei einer chronischen Speiseröhrenentzündung zunächst säurereduzierende Medikamente, sogenannte Säureblocker. Sie eignen sich in erster Linie, um akute Symptome zu lindern, sind jedoch für den dauerhaften Einsatz ungeeignet, da sie die Verdauung schädigen und damit die Symptome langfristig sogar verstärken können.
  • Die Ernährung: Zitrusfrüchte, Kaffee und Alkohol können sich negativ auf die Beschwerden auswirken. Auch eine fettreiche Ernährung, scharfes Essen oder Vollmilchprodukte u.v.m. nehmen Einfluss auf die Erkrankung. Betroffene einer Refluxösophagitis müssen langfristig ihre Ernährung entsprechend ihrer Erkrankung umstellen(*).
  • Fundoplicatio: Hierbei handelt es sich um die extremste Form der Behandlung, und zwar die Operation. Brachten sämtliche Alternativmaßnahmen keinen Erfolg, greifen Mediziner zu dieser Maßnahme. Vereinfacht formuliert wird im Rahmen einer Fundoplicatio mittels einer Laparoskopie der obere Teil des Magens um die Speiseröhre gewickelt. Damit soll das Ösophagussphinkter, also das Magenventil, zusammengedrückt und Reflux vermieden werden.

Vor- und Nachteile einer OP

Die laparoskopische Fundoplicatio gehört heute zu den Standardverfahren, um eine Speiseröhrenentzündung operativ zu behandeln. Entsprechend häufig wird dieser Eingriff durchgeführt. Ihm liegen umfassend wissenschaftliche Daten vor und die Operateure verfügen über viel Erfahrung. Die drastische Maßnahme einer OP birgt jedoch auch gewisse Risiken in sich. Zum einen die allgemeinen Risiken einer Anästhesie bzw. Wundheilung, zum anderen stellen sich jedoch bei manchen Patienten Nebenwirkungen wie ein aufgeblähter Bauch, Schluckbeschwerden oder eine eingeschränkte Belastbarkeit bei körperlicher Anstrengung ein. Darüber hinaus kann der Vagus Nerv geschädigt werden. Bei einem geschätzten Viertel der Patienten lockert sich die gelegte Manschette um die Speiseröhre und die Beschwerden treten erneut auf. Eine weitere OP wird notwendig.

Fazit: Die Refluxösophagitis ist weitaus verbreiteter als vermutet. Vielen Patienten kann akut mit Säureblockern und langfristig mit einer grundsätzlichen Umstellung der Ernährungsgewohnheiten geholfen werden. Mitunter lässt sich eine Fundoplicatio jedoch nicht vermeiden. Patienten sollten vor dem Eingriff die Risiken der OP genau abwägen.

 

(*) Quelle: ndr.de