Der Bandscheibenvorfall

Zwischen den Wirbeln der Wirbelsäule befinden sich mit Flüssigkeit gefüllte, kleine Kissen – die Bandscheiben. Sie dienen als Puffer für die Wirbelsäule und verhindern, dass die Wirbel aufeinander reiben. Bandscheiben können im Laufe eines Lebens spröde und rissig werden und an Flüssigkeit verlieren, was dazu führen kann, dass die Bandscheibe aus dem Raum zwischen den Wirbeln herausrutscht und dann Druck auf die umliegenden Nerven ausübt. Gleiches kann auch durch eine Verletzung oder einen Unfall geschehen. Die Reizung des Nervengewebes kann zu schwerwiegenden Symptomen bis hin zu Lähmungserscheinungen führen.

Behandlungsmöglichkeiten

Viele Bandscheibenvorfälle verlaufen symptomfrei oder lediglich mit geringen Schmerzen, daher können 90 Prozent aller Bandscheibenvorfälle auch ohne operativen Eingriff behandelt werden. Auch wenn in vielen Fällen vorschnell eine Operation empfohlen wird, bleiben dennoch 10 Prozent der Fälle, in denen eine solche unumgänglich ist. Treten Lähmungserscheinung auf, sind die Schmerzen unerträglich und nicht eindämmbar oder ist die Harnblase betroffen, dann ist der operative Eingriff kaum noch zu vermeiden, denn diese Symptome können sich zu chronischen Symptomen entwickeln, die selbst dann bleiben, wenn der Nerv nicht länger gereizt wird.

Operationsmethoden

Je nach medizinischer Indikation stehen verschiedene Operationstechniken zur Wahl wie sie beispielsweise in den ATOS Kliniken angewendet werden

Minimalinvasive Eingriffe

Diese Methoden führen zu einer nur geringen Belastung durch die Operation und können sogar ambulant und ohne Vollnarkose durchgeführt werden. Allerdings kann diese Art von Eingriff nur bei relativ frischen und unkomplizierten Bandscheibenvorfällen vorgenommen werden und auch nur dann, wenn der Patient nicht schon einmal an der Bandscheibe operiert worden ist. Unter dem Mikroskop wird ein kleiner Schnitt gesetzt, durch den dann die betroffene Bandscheibe herausgenommen wird.

Klassische Chirurgie

Diese Methode ist wesentlich invasiver, da das betroffene Stück der Wirbelsäule mitsamt dem betroffenen Nervengewebe freigelegt werden muss. In schweren Fällen oder wenn der Bandscheibenvorfall länger zurückliegt, kann dies notwendig sein, um eine bessere Übersicht und einen besseren Zugang zu erhalten, bevor die Bandscheibe herausgeschnitten werden kann. Hierzu ist eine Vollnarkose notwendig, die ihrerseits natürlich in sich schon höhere Risiken birgt, weshalb Kliniken wie die ATOS Kliniken diese Methode nur anwenden, wenn es nicht zu vermeiden ist.

Bandscheibenprothese

Eine fehlende Bandscheibe kann nicht mehr ihren ursprünglichen Zweck erfüllen, deshalb wurde eine Methode entwickelt, die diese durch eine Prothese ersetzt. Ob diese Prothesen die Wirbelsäule langfristig vor weiteren Schäden und Verschleiß schützen können, konnte allerdings noch nicht durch Studien belegt werden.

Risiken eines operativen Eingriffs

Neben den Risiken einer Narkose, die jede Operation mit sich bringt, gibt es im Falle der Bandscheibenoperation auch ganz spezifische Risiken. Durch das Herausschneiden des betroffenen Gewebes kommt es zur Narbenbildung. Wuchert eine solche Narbe, kann das Narbengewebe wiederum selbst Druck auf das umliegende Nervengewebe ausüben. Dies kann dann die gleichen Symptome auslösen, die der Bandscheibenvorfall selbst schon ausgelöst hatte.
Leider ist ein solches Narbengewebe kaum ein zweites Mal operabel. Allerdings verlaufen etwa 85 Prozent solcher Operationen ohne eine derartige Narbenbildung.

Intensive Zusammenarbeit

Aufgrund der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und den entsprechenden Risiken ist es von großer Bedeutung, dass jeder Fall individuell betrachtet wird und eine detaillierte Absprache zwischen Arzt und Patient stattfindet. Das so geschaffene gegenseitige Vertrauen ist die Basis einer dauerhaft erfolgreichen Behandlung.