Rund 30 % der Deutschen haben laut Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) einen zu hohen Blutdruck. Die Gefahren: Nachhaltige Schädigung lebenswichtiger Organe wie des Gehirns, der Nieren und des Herzens, bis hin zum Herzinfarkt oder Schlaganfall. Wie die Deutsche Hochdruckliga e.V. (DHL) berichtet, wären rund 50 % der Herzinfarkte und Schlaganfälle vermeidbar, wenn zu hoher Blutdruck rechtzeitig behandelt würde. Vor allem die Behandlung adipöser Hypertoniker stellt Mediziner immer wieder vor Herausforderungen. Eine neue Therapiemöglichkeit verspricht nun Abhilfe: Die sogenannte »Bariatrische Chirurgie«. Wir zeigen, was es damit auf sich hat.

Zunächst: Was ist Bluthochdruck überhaupt?

Vom Bluthochdruck spricht man hierzulande, wenn der Blutdruck dauerhaft höher als 140/90 mmHg ausfällt. Optimaler Blutdruck liegt bei 120/80 mmHg. Die »Hypertonie«, wie Bluthochdruck in der Fachsprache genannt wird, ist im Grunde eine Erkrankung des Gefäßsystems. In 90 % der Fälle liegt eine sogenannte »primäre Hypertonie« vor, das heißt ein Bluthochdruck, dessen Ursachen nicht organisch, sondern lebensweltlich sind. Entsprechend spricht man von einer »sekundären Hypertonie«, wenn der Bluthochdruck eine Folge einer vorausgehenden organischen Erkrankung (beispielsweise eines Nierenleidens) ist.

Die Ursachen von Bluthochdruck sind noch nicht abschließend erforscht. Im Wesentlichen scheinen dabei vor allem hereditäre sowie lebensstilbezogene Faktoren ausschlaggebend zu sein. Hier sind vor allem Übergewicht, Bewegungsmangel und Stress zu nennen. Erklärungsbedürftig ist somit vor allem, warum manche Menschen trotzt eines ähnlich »riskanten« Lebensstils keinen Bluthochdruck bekommen. Letztlich ist bei der Ursachenfindung wohl die Wechselwirkung zwischen Genen, Lebensstil und Umwelt als Ganzes in den Blick zu nehmen.

Therapiemöglichkeiten von Hypertonie

Laut den Angaben der DHL, die sich wiederum auf Daten des Epidemiologischen Bulletins 5/2015 beruft, werden 52 % aller Hypertonie-Fälle erfolgreich behandelt. Die wohl wirksamste Therapie stellt dabei oftmals die Etablierung eines gesunden Lebensstils dar. Allein dies kann häufig bereits ausreichen, um den Blutdruck auf Normalniveau zu senken. Unter einen gesunden Lebensstil werden in der Regel folgende Verhaltensweisen subsumiert: Halten eines Normalgewichts, wenig Alkohol, wenig Salz, ausgewogene Ernährung, Nikotinverzicht, regelmäßige körperliche Bewegung sowie ausreichend Erholungs- und Entspannungsphasen. Schwere Fälle von Hypertonie müssen hingegen auch medikamentös behandelt werden. Im Haushalt eines jeden Bluthochdruckpatienten sollte immer ein Blutdruckmessgerät zu finden sein. Der Blutdruck sollte regelmäßig und in schweren Fällen gar täglich kontrolliert werden.

Allerdings kann eine Lebensstilumstellung nicht von allen Hypertonikern »einfach mal so« umgesetzt werden. So müssen etwa adipöse Hypertonie-Patienten oftmals mit Medikamenten behandelt werden, da sie nicht so schnell so viel Gewicht verlieren können, als dass es merkliche Auswirkungen auf ihren Blutdruck hätte. Genau hier setzt nun eine neue Therapiemöglichkeit an, die jüngst in den USA im Rahmen der sogenannten GATEWAY-Studie (publiziert im »Circulation« 2017) an adipösen Hypertonikern getestet wurde. Es handelt sich dabei um eine Methode, die bis dato nur in der Magenbypass-Chirurgie zum Einsatz kam, in der »Bariatrie«. Hier hat man nämlich festgestellt, dass Patienten, die einen Magenbypass bekamen und in der Folge schnell viel Gewicht verloren, gleichzeitig von einer Senkung des Blutdrucks profitierten. Die Ergebnisse der Studie lassen aufhorchen: 84 % der operierten, jedoch nur 13 % der medikamentös behandelten Hypertonie-Patienten erreichten nach 12 Monaten eine Verbesserung der Werte um 30 %. In 51 % der Fälle trat sogar eine Remission der Hypertonie ein und es konnten ganz ohne Medikamente Werte von unter 140/90 mm/Hg erreicht werden. Informationen zu medizinischen Medikamenten für Männer und Frauen finden Sie auf den Seiten dieser Website aegidien-apotheke.de.