Schätzungsweise mehr als 300.000 Deutsche lassen sich jährlich im Ausland medizinisch behandeln. Andererseits nehmen rund 200.000 internationale Patienten pro Jahr eine ambulante oder stationäre Versorgung in Deutschland in Anspruch. Die Gründe für den Medizintourismus weltweit sind unter anderem mit finanziellen Aspekten begründet, aber auch mit Ansprüchen an die Qualität oder dem Wunsch nach kürzeren Wartezeiten für eine Behandlung.

Der Gesundheitstourismus deutscher Patienten

Ein Großteil der deutschen Medizintouristen zieht es für Eingriffe in der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie ins Ausland. Ebenso ist die Nachfrage nach LASIK-Behandlungen sowie Zahnersatz groß. Der Hauptgrund für die Reisefreudigkeit der Deutschen liegt in der  finanziellen Ersparnis. Zahlreiche Behandlungen dieser Art sind hierzulande Privatleistungen, die gar nicht oder nur zu einem kleinen Teil von den gesetzlichen Kassen getragen werden. Zahnersatz in Ungarn, ein Facelifting in Tschechien oder ein Lasern der Augen in der Türkei ist um ein Vielfaches günstiger als hierzulande. Die zumeist privat betriebenen Kliniken arbeiten international und verfügen über hochqualifiziertes Personal mit sprachlicher Kompetenz. Medizinische Übersetzungen von translated.net garantieren auf Wunsch des Patienten korrekte Patientenakten, medizinische Befunde und Analyseergebnisse bzw. andere Begleitdokumente in der Landessprache des behandelnden Arztes. Dolmetscher vor Ort gewährleisten indes eine reibungslose Kommunikation zwischen Mediziner und Patient. Durch diese relativ sicheren Umstände stellen Eingriffe im Ausland für viele Deutsche eine günstige Alternative zu Behandlungen in ihrem Heimatland dar. Darüber hinaus zieht es außerdem zahlreiche Deutsche für Kuren oder kleinere Check-ups ins Ausland.

Medizintourismus nach Deutschland

Die weitverbreitete Meinung, Deutschland sei in Bezug auf die Behandlungskosten teuer, weisen Experten regelmäßig zurück. Besonders Operationen werden hierzulande oftmals günstiger durchgeführt als im Ausland. Aus diesem Grund suchen etwa immer mehr Russen, Schweizer, US-Bürger oder Osteuropäer den Weg nach Deutschland. Die Zahlen arabischer Patienten bleiben konstant hoch. Die heimischen Kliniken sind für diese internationalen, lukrativen Patienten dankbar, füllen sie doch die meist knappen Kassen der Krankenhäuser zusätzlich auf. Dennoch liegt der Anteil der ausländischen Patienten in Deutschland bei unter einem Prozent. Im Gegensatz zu deutschen Gesundheitstouristen, konsultieren ausländische Patienten weniger die Schönheitschirurgen oder Dentisten als vielmehr Orthopäden, Kardiologen, Onkologen oder Viszeralchirurgen. Während manche lediglich die hohe fachliche Qualifikation deutscher Ärzte schätzen und die bestmögliche Behandlung suchen, schauen andere auf den Preis. Vielfach unterstützen Krankenkassen aus EU-Ländern ihre Patienten finanziell, da die Behandlung in Deutschland wesentlich preisgünstiger ist als in den Heimatländern. Damit folgen die Kassen der EU-Richtlinie 2011/24/EU. Nicht selten jedoch spielen auch die kurzen Wartezeiten für diverse chirurgische Eingriffe in Deutschland eine Rolle.

Fazit: Der boomende Medizintourismus weltweit macht auch vor Deutschland keinen Halt. Besonders privat finanzierte Behandlungen lassen deutsche Patienten im europäischen Ausland durchführen. Internationale Patienten finden den Weg nach Deutschland, um die hohe Qualifikation der Mediziner bzw. kurze Wartezeiten in Anspruch zu nehmen. Außerdem gelten im internationalen Vergleich Operationen in Deutschland als wesentlich preisgünstiger gegenüber vielen anderen Staaten.