Nur wenige Männer reden offen über das Problem „vorzeitiger Samererguss“, dabei zählt er zu den häufigsten Funktionsstörungen sexueller Natur beim Mann. Oft wird der Ejaculatio praecox (EP), so bezeichnen Mediziner den vorzeitigen Samenerguss, von persönlichen und partnerschaftlichen Problemen begleitet. Unwissenheit und falsche Scham hindern immer wieder Betroffene daran, effektive Behandlungsmöglichkeiten zu nutzen um den Samenerguss zu verzögern und damit die Qualität ihres Sexuallebens, wie auch die Probleme auf partnerschaftlicher Ebene  zu verbessern.

Der Arztbesuch – ein Schritt, der Überwindung kostet

„Ich habe ein sexuelles Problem“, wie schwer gehen diese Worte über die Lippen. Doch der Besuch beim Urologen, dem Sexualmediziner oder dem Hausarzt kann für Betroffene eine echte Erleichterung sein. Denn die Ursachen für zu schnelles Kommen bei Männern sind vielseitig. Nicht nur Erkrankungen der Prostata, Schilddrüse oder neurobiologische Störungen sind mögliche Auslöser der frühen Ejakulation, auch psychologische Einflüsse wie Stress oder Depressionen fördern den vorzeitigen Samenerguss. Zudem könnten Medikamente oder Überempfindlichkeit der Penisspitze als weitere Ursachen in Frage kommen. Erst ein offenes Gespräch mit einem Mediziner und eine gezielte Therapie werden etwas an der Situation ändern. Ob die Partnerin bei dem Arztbesuch anwesend sein soll, entscheidet der Mann allein für sich.

Behandlungsmöglichkeiten abwägen

Nicht in jedem Fall Bedarf der Ejaculatio praecox einer Behandlung oder Therapie. Und zwar immer dann, wenn beide Partner den kurzen Liebesakt trotzdem als erfüllt wahrnehmen. Doch dies trifft nur selten zu. Dabei stehen der Medizin heute moderne Methoden zur Verfügung, um konkret das Problem des vorzeitigen Samenergusses anzugehen. Medikamente, die die Sensibilität von Körperzellen herabsetzen, aber auch verschiedene Techniken, die den Samenerguss verzögern können, sind nur zwei Vorgehensweisen. Liegen Erkrankungen vor, werden diese zunächst behandelt und die Begleiterscheinung „frühzeitiger Samenerguss“ erledigt sich danach oft von selbst. Auch psychologische Betreuung ist unter Umständen für den Mann und seine Partnerin als Lösung der sexuellen Funktionsstörungen die optimale Wahl. Gemeinsam mit dem Arzt entscheidet der Mann, welchen Weg er einschlagen möchte und wägt dabei alle möglichen Behandlungsvarianten ab.