Das schwarze Brett im Kindergarten hält für Eltern immer wieder eine Überraschung bereit: Mal steht ein großes Fest mit allen Kindern an, mal ein Ausflug – manchmal hängt da aber auch eine negative Botschaft: „Achtung! Wir haben Läuse“ ist ein Hinweis, der die meisten Eltern erschaudern lässt. Doch eigentlich sind Kopfläuse halb so schlimm. Sie sind zwar ungemein lästig und verbreiten sich bei Kindern vor allem durch den intensiven Körperkontakt sehr schnell, lassen sich jedoch auch gut bekämpfen. Wir verraten Ihnen, wie.
Diagnose: Daran erkennen Sie Läuse bei Kindern
Kopfläuse werden häufig erst relativ spät erkannt, da sie gut getarnt sind und Eltern sie nur schwer mit dem bloßen Auge entdecken. Aufmerksam werden Mütter und Väter meist, wenn sich das Kind auffällig häufig am Kopf kratzt und über einen ausgeprägten Juckreiz klagt. Zwischen Ansteckung und Symptomen liegen jedoch in der Regel mehrere Wochen, was zur späten Diagnose beiträgt.
Aus diesem Grund sind die Hinweisschilder im Kindergarten so wichtig. Werden beim ersten Kind Läuse entdeckt, können andere Eltern vorgewarnt werden. Sie können dann mithilfe eines Läusekamms den Kopf Ihres Kindes gründlich absuchen. Solche speziellen, sehr fein-zinkigen Kämme erhalten Sie in der Apotheke.
Gehen Sie folgendermaßen vor:
- Machen Sie die Haare Ihres Kindes nass und tragen Sie Spülung auf.
- Kämmen Sie die Haare Strähne für Strähne; von der Kopfhaut bis zu den Spitzen.
- Streifen Sie nach jeder Strähne den Kamm an einem weißen Papiertuch ab.
- Sehen Sie sich das Papiertuch genau an: Läuse sind grau bis braun und etwa drei Millimeter groß, Nissen (die Eihüllen) sind gräulich bis braun und nur einen Millimeter lang.
Kopfläuse bekämpfen: Was hilft gegen die Krabbeltiere?
Mittel gegen Läuse gibt es viele: Die einen sind auf chemischer Basis, andere wirken physikalisch und wieder andere Therapieformen nutzen pflanzliche Substanzen.
Was wirkt wie? Und welche Mittel sind am besten für Kinder geeignet? Wir geben einen kleinen Überblick:
- Chemische Mittel: Sie töten die Kopfläuse, indem sie auf ihr Nervensystem einwirken. Diese Mittel wirken im Regelfall zwar effektiv, können jedoch Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen hervorrufen.
- Physikalische Mittel: Sie verschließen die Atemöffnungen der Kopfläuse und töten sie so ab. Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen treten nur selten auf.
- Pflanzliche Mittel: Sie enthalten verschiedene pflanzliche Substanzen wie ätherische Öle, die die Läuse abtöten. Nachteil der pflanzlichen Mittel ist, dass die meisten bis dato noch nicht ausreichend auf ihre Wirksamkeit und Nebenwirkungen hin untersucht wurden.
Welches das richtige Läusemittel für Ihr Kind ist, erfahren Sie in Ihrer Apotheke. Lassen Sie sich ausführlich über die Vor- und Nachteile beraten, wenn Sie sich unsicher sind. Weitere Hinweise, vor allem in Bezug auf die Anwendung, können Sie der Packungsbeilage entnehmen.
Märchen über Läuse bei Kindern: Das stimmt nicht
Um das Thema Läuse kursieren immer wieder viele Gerüchte, die teilweise nicht der Wahrheit entsprechen. So wird beispielsweise immer wieder behauptet, man müsse mit seinem Kind erst zum Arzt, bevor es wieder zurück in den Kindergarten kann. Das stimmt so nicht: Der Befall muss dem Kindergarten oder der Schule gemeldet und das Kind mit einem geeigneten Mittel behandelt werden. Dann kann es die Betreuungseinrichtung wieder besuchen; ein Arztbesuch ist nicht zwingend nötig.
Auch, dass sich Läuse auf Stofftieren, Mützen, Bettwäsche und Co. übertragen können, ist nicht wahr. Es ist also nicht notwendig, all diese Dinge zu waschen oder in den Gefrierschrank zu stecken, wie es manch einer rät. Und last but not least: Läuse sind kein Zeichen für mangelnde Hygiene und können daher in sämtlichen Gesellschaftsschichten vorkommen. Unter Kindern verbreiten sich Läuse so schnell, weil die beim Spielen gerne ihre Köpfe zusammenstecken. So kann die Kopflaus ganz bequem von Haarschopf zu Haarschopf wandern.