Die Möglichkeiten der Chirurgie haben sich innerhalb der letzten Jahrzehnte radikal verändert. Was noch vor kurzer Zeit undenkbar war, das ist heute bereits zum medizinischen Standard geworden. Minimal-invasive Verfahren ersetzen Methoden, die große Schnitte erfordern. Antibakterielle Materialien und Neuro-Monitoring sollen den operativen Eingriff noch sicherer machen. Mit den neuen Verfahren eröffnen sich zudem ganz neue OP-Möglichkeiten. Demgegenüber stehen nach wie vor teils beachtliche Risiken, die sowohl in medizinischer als auch in finanzieller Hinsicht ihre Auswirkungen zeigen.

Genau dieses Spannungsfeld, in dem sich die moderne Medizin heute bewegt, hat die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) zum Thema ihres Jahreskongresses gemacht. Das Treffen findet  vom 25. bis 28. März 2014 in Berlin statt, erwarten werden rund 5.500 Chirurgen. „Chirurgie zwischen Faszination, Mut und Demut“ soll Möglichkeiten bieten, gemeinsam mit Kollegen und ausgewiesenen Experten über die Herausforderungen und Chancen moderner Medizin zu diskutieren. Jeder Kongresstag steht unter einem der drei Schlagworte, am vierten Tag soll das Thema „Leben mit Einschränkungen“ besprochen werden.

Die Faszination moderner Chirurgie versteht sich von selbst: Innovative Erfindungen und Entwicklungen verbessern sowohl die Patientensicherheit als auch den OP-Erfolg bereits heute enorm. Welche Möglichkeiten zum Beispiel die robotergestützte Operation noch bieten könnte, diskutierten die Teilnehmer am ersten Kongresstag. Das Thema „Mut“ wiederum bleibt für Ärzte ein wichtiges Thema, um sich den ökonomischen Zwängen zu stellen, mit denen viele tagtäglich in ihrer Arbeit konfrontiert werden. Als Partnerland für den diesjährigen Kongress lädt die DGCH Kollegen aus Israel ein. Dabei soll im Rahmen der Veranstaltung an das Leid erinnert werden, das jüdischen Ärzten im Nationalsozialismus zugefügt wurde.