Junge Mediziner, die gerade ihren Abschluss gemacht haben, haben in den meisten Fällen großen Respekt vor dem ersten OP-Einsatz. Frisch nach dem Studium sind sie sehr motiviert und wissen bestens über die medizinischen Abläufe bei einer Operation Bescheid. Allerdings müssen die jungen Mediziner nicht nur medizinisch bestmöglich Bescheid wissen, sondern auch über die Hygienemaßnahmen, die vor einer Operation durchgeführt werden. Den genauen Ablauf des Waschens, anziehen und das Verhalten am OP-Tisch erfährt man in den meisten Fällen bei dem ersten OP-Einsatz. Im Folgenden gehen wir darauf ein, was vor dem ersten OP-Einsatz beachtet werden muss und was die jungen Ärzte erwartet.
Der reine und unreine Bereich
In der Umkleide Schleuse befindet sich in der Regel ein roter Strich auf dem Boden, der den Bereich in zwei unterteilt. Diese Bereiche sind der Unreine und der reine. In dem unreinen Bereich wird die Umkleide betreten und dort werden die Schuhe ausgezogen, so wie der Schmuck und die Stationskleidung. Allen ist es nur erlaubt, in Unterwäsche bekleidet in den reinen Bereich zu gehen. In diesem Bereich findet man die grüne Operation Kleidung in allen Größen wieder. Zu der Operation Kleidung gehören Kasack, Hose, Operation, Haube, Operationshandschuhe und der Mundschutz. Man kann sich für die Operationen eine personalisierte OP Haube erstellen lassen. Zunächst einmal zieht man den Kasack, die Hose und die Schuhe an. Der Kasack wird in die Hose gesteckt und die Ärmel werden bis zu der Schulter hochgekrempelt. Bei langen Haaren ist es notwendig, dass diese zusammengebunden werden und unter der Haube versteckt werden. Anschließend setzt man den Mundschutz auf. Die Nasenbügel müssen hierfür an die Gesichtsform angepasst werden, sodass der Mundschutz bestmöglich sitzt.
Chirurgisches Waschen vor der OP
Bevor man das Waschen beginnt, muss darauf geachtet werden, dass die Kleidung nicht im Weg ist. Ebenfalls sollten alle Haare unter der Haube sein, die Brille muss bereits aufgesetzt sein und die Ärmel hochgekrempelt, denn dies kann nach dem Waschen nicht mehr berührt werden. Die Hände und Unterarme werden mit Seife gewaschen, während die Fingerspitzen nach oben gerichtet und die Ellenbogen tief liegend sind. Durch das Waschen wird die Sporenlast vermindert. Nach dem Waschen werden die Stellen sorgfältig abgetrocknet.
Nachdem zehn Minuten vergangen sind, wird zusätzlich eine Desinfektion vorgenommen. Es sollten zehn Minuten Zeit zwischen dem Waschen und Desinfizieren liegen, denn so kann sich der Alkohol seine Wirkung bestmöglich entfallen. Bei der Desinfektion müssen Hände, Arme und bis über den Ellenbogen berücksichtigt werden. Die Hände sollten von nun an keinen Kontakt mit unsterilen Gegenständen haben, daher wird der Desinfektionsspender mit dem Ellenbogen betätigt. Dies gilt ebenfalls bei dem Öffnen von Türen, auch hierfür werden nicht mehr die desinfizierten Hände genutzt, sondern der Ellenbogen.
Bei dem Befolgen der oben genannten Schritte kann an dem ersten Tag im Operationssaal nichts mehr in Hinblick auf die Hygienemaßnahmen schiefgehen.