Eine Krebserkrankung ist heute dank erheblicher Fortschritte in Diagnostik und Therapie längst kein zwangsläufiges Todesurteil mehr. Nach Auskunft des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) ist heute jede zweite Krebserkrankung heilbar, vorausgesetzt, der Krebs wird rechtzeitig erkannt und therapiert. Früherkennung und Vorsorge sind somit nach wie vor die Königswege auf dem Weg zur Heilung von Krebs. So konnte durch gezielte Kampagnen zur Vorsorge dem Darmkrebs als zweithäufigster Krebsart überhaupt mit einer Heilungsrate von 90 Prozent begegnet werden. Bei Hodenkrebs liegt die Heilungsrate nach Früherkennung sogar bei 95 Prozent. In jüngerer Zeit haben sich zudem wissenschaftliche Fortschritte innerhalb der Zytogenetik bei der Analyse veränderter Chromosomen positiv auf die frühe Diagnose und Prognose bei Tumorbildungen ausgewirkt.

Krankenkassen übernehmen Vorsorgekosten

Darmkrebs ist nach wie vor die zweithäufigste Krebsart. Häufiger ist nur noch der Hautkrebs, auf dem dritten Platz liegt bei Männern der Prostatakrebs und bei Frauen der Brustkrebs. Bei regelmäßiger Vorsorge und dadurch bedingter Früherkennung haben sich die Heilungschancen während der letzten zehn Jahre nach Studien der DKFZ jedoch erheblich verbessert. Bei Darmkrebs wird eine Vorsorge z. B. ab dem 55. Lebensjahr von den Krankenkassen bezahlt. Sie sollte in jedem Fall wahrgenommen werden. Ärzte klären darüber zudem verstärkt auf. Studien belegen zudem weiterhin, dass sich nicht nur das Darmkrebsrisiko selbst bei genetischer Vorbelastung erheblich senken lässt, ernährt man sich gesund, genießt Alkohol nur in Maßen und verzichtet auf das Rauchen.

Verträglichere Chemotherapie

Neben Vorsorge und Früherkennung sowie einer gesunden und natürlichen Lebensweise stehen wissenschaftliche Quantensprünge innerhalb der letzten 30 Jahre bei Therapien, OP-Techniken und Medikamenten ganz oben auf der Liste der Gründe für die wachsenden Heilungschancen bei einer Krebserkrankung. So sind nach Aussagen des DKFZ die von Krebspatienten wegen ihrer starken Nebenwirkungen gefürchteten Chemotherapien und Strahlentherapien dank Forschung und neuer wirkungsvoller Medikamente erheblich verträglicher geworden. Immer häufiger kann auf eine Chemotherapie sogar ganz verzichtet werden. Ganz ohne Nebenwirkungen ist eine Chemotherapie letztendlich nicht möglich. Allerdings bewirken neue Medikamente auch hier mittlerweile, dass die Nebenwirkungen deutlich verträglicher für die behandelten Patienten sind.

Fortschritte auch in der Strahlentherapie

Ist eine Strahlentherapie notwendig, ist es die verstärkte Präzision, mit der heute gezielt einzelne Tumore punktgenau angegriffen werden. Gesundes Gewebe wird bei den neu eingesetzten Strahlenarten geschont, indem Strahlen erst nach dem Eindringen in die Tiefe in der sich der Tumor tatsächlich befindet energetisch aktiv werden. Verbranntes und zerstörtes gesundes Gewebe außerhalb der Tumorregion, wie z. B. bei Brustkrebs-Bestrahlung gefürchtet, lässt sich durch moderne punktgenaue Strahlentherapie vermeiden. Moderne gewebeschonende Strahlentherapien wirken sich laut Mediziner außerdem positiv auf die Lebenseinstellung der Krebspatienten aus.

Minimalinvasive OP-Techniken bei Brustkrebs

Bei Tumor-Operationen im Rahmen einer Krebserkrankung haben minimalinvasive OP-Techniken vor allem bei Brustkrebs oder auch Prostatakrebs erhebliche Fortschritte erzielt. So muss bei einer Brustkrebs-Operation nicht mehr zwingend die gesamte Brustdrüse entfernt werden. Ein Tumor kann immer häufiger minimalinvasiv entfernt und die Brust erhalten werden. Zwar besteht aus wissenschaftlicher Sicht noch kein Zusammenhang zwischen diesen schonenderen Operationsmöglichkeiten und einer erhöhten Chance auf Heilung, allerdings besteht eine erhebliche Entlastung für die Psyche des Patienten. Beobachtungen zeigen, dass dies wiederum nicht selten den den Lebenswillen steigert und nicht unerheblich zum Gesamtprozess der Heilung beiträgt.

Erhöhte Lebensqualität bei Nierenkrebs

Bei stark streuenden Krebsarten wie dem Nierenkrebs, Blasenkrebs oder Bauchspeicheldrüsenkrebs ist die Mortalitätsrate nach wie vor relativ hoch. Verbesserte Medikamente und schonendere Schmerzmittel können den Krankheitsverlauf allerdings erheblich verzögern und die Lebensqualität des Krebspatienten insgesamt verbessern.

Trotz der Fortschritte in Bereichen Medikation, Medikamente, Operationsmethodik und Tumorgenetik und Vorsorge, bleibt Krebs weiterhin eine enorme Herausforderung für Patienten und Mediziner. Ein Allheilmittel gegen Krebs ist auch nach neustem Forschungsstand nicht in Sicht. Einig ist man sich, dass Vorbeugung wichtig ist und bleibt. Wird ein Krebs diagnostiziert, dann ist vor allem die Wahl der richtigen Mediziner ausschlaggebend. Ärztekammern und andere Verbände informieren Betroffene über Spezialisten in der Nähe.