Wenn während oder nach einer Reise in tropische Länder plötzlich Fieber auftritt, ist Vorsicht geboten: denn dahinter kann eine Tropenkrankheit stecken. Zu den bekannteren Tropenkrankheiten gehört ohne Zweifel Malaria, doch auch das Zika-Virus hat sich inzwischen einen Namen gemacht. Im Folgenden finden Sie häufige Tropenkrankheiten kurz vorgestellt sowie Hinweise zur Vorbeugung.
Bekannte Tropenkrankheiten: Malaria, Zika-Virus und Co.
Malaria, das Zika-Virus, Dengue-Fieber, Gelbfieber und Bilharziose – ihnen gemeinsam ist, dass es sich bei allen um bekannte Tropenkrankheiten handelt. Übertragen werden die meisten durch den Stich einer Mücke, in Schwere und Krankheitsverlauf können sie sich jedoch teils stark unterscheiden.
Malaria
Die Tropenkrankheit Malaria (auch Wechselfieber genannt) wird durch Vertreter der Anopheles-Mücken übertragen und ist potentiell lebensbedrohlich. Ursache der Erkrankung sind dabei winzig kleine Parasiten, die beim Stich von einer infizierten Mücke in den menschlichen Körper gelangen.
Problematisch bei Malaria ist, dass die Krankheit mitunter erst einen Monat nach der Infektion ausbrechen kann. Hinzu kommt, dass diese Tropenkrankheit sehr weit verbreitet ist: im tropischen Raum tritt sie in mehr als 100 Ländern auf.
Es werden drei Arten von Malaria unterschieden. Charakteristisch für die Erkrankung ist vor allem Fieber. Bei manchen Formen kommen noch Kopf- und Muskelschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden (Erbrechen, Durchfall) und ein allgemeines Schwächegefühl hinzu. Bei der Behandlung werden Mittel eingesetzt, welche die Parasiten abtöten sollen.
Zika-Virus
Das Zika-Virus wird – ebenso wie viele andere Tropenkrankheiten – durch den Stich einer infizierten Mücke übertragen, in dem Fall der Gattung Aedes. Ein hohes Risiko für die Ansteckung besteht vor allem in Mittel- und Südamerika und den Pazifischen Inseln. Da sich das Virus jedoch weiter ausbreitet, empfiehlt es sich, vor der Reise zu prüfen, ob das Urlaubsland betroffen ist.
Die Infektion selbst verläuft in den meisten Fällen harmlos und wird mitunter gar nicht erkannt. Die Symptome sind unter anderem: leichtes Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie möglicherweise ein Hautausschlag. Bei der Behandlung kommen Schmerz- und fiebersenkende Mittel zum Einsatz, zudem wird Betroffenen geraten, sich zu schonen, bis die Beschwerden nachlassen.
Vorsicht:
Für schwangere Frauen stellt das Zika-Virus ein erhebliches Risiko dar: Eine Infektion der Mutter kann das ungeborene Kind schädigen und zu Fehlbildungen führen.
Dengue Fieber
Das Dengue-Fieber übertragen mit dem Dengue-Virus infizierte Mücken, wenn sie Menschen stechen. Es ist unter anderem in Mittel- und Südamerika, Afrika, Indien und Südostasien verbreitet.
Das erste Anzeichen einer Infektion ist Fieber bis zu 40 Grad Celsius, das einige Tage nach der Übertragung einsetzt. Ebenfalls häufig sind sehr starke Muskel- und Knochenschmerzen. Begleitend kann es zu Magen-Darm-Beschwerden (zum Beispiel Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) kommen, sowie zu Husten. Betroffene fühlen sich in der Regel sehr krank. Bei schweren Verläufen kann die Tropenkrankheit sogar bis zum Tod führen. Bei leichteren Verläufen klingen die Symptome oft nach einer Woche wieder ab.
Eine Therapie gibt es nicht, nur unterstützende Maßnahmen. Beispielsweise kann der behandelnde Arzt Mittel verabreichen, welche die Schmerzen oder das Fieber mildern. Bei schweren Verläufen ist eine Behandlung im Krankenhaus notwendig.
Gelbfieber
Das Gelbfibervirus wird ebenfalls durch den Stich von bestimmten Mückenarten übertragen. Gefährdet sind Reisende vor allem in Teilen Afrikas sowie in Zentral- und Südamerika. Es dauert in der Regel drei bis sechs Tage, bis das Gelbfieber nach dem Stich ausbricht.
Typisch für die Tropenerkrankung sind: rasch ansteigendes Fieber kombiniert mit Kopf- und Muskelschmerzen sowie Übelkeit. Im Verlauf der Tropenkrankheit können bei schweren Verläufen auch die Leber und Niere versagen. Daneben gibt es jedoch auch leichtere Verläufe. Die Behandlung von Gelbfieber konzentriert sich auf die Symptome.
Bilharziose
Die Bilharziose wird durch die Larven einer bestimmten Saugwürmer-Art hervorgerufen (Pärchenegel). Geraten Reisende in direkten Hautkontakt mit verunreinigtem Wasser – zum Beispiel beim Baden in einem See – gelangen die Larven durch die Haut in die Venen. Dort wachsen sie zu Würmern heran.
Mögliche Symptome einer Infektion sind: hin und wieder Hautausschlag, später Schmerzen, Verdauungsstörungen oder neurologische Symptome aufgrund einer Entzündungsreaktion im Körper.
Zur Behandlung verabreichen Mediziner ein Wurmmittel. Vorbeugen können Reisende dieser Tropenkrankheit – die vor allem in Afrika und Südostasien auftritt – dadurch, dass sie auf das Baden in Binnenseen verzichten. Meerwasser und Leitungswasser sollte dagegen kein Problem sein.
Problematisch bei der Behandlung einer Tropenkrankheit:Bei vielen Tropenkrankheiten gestaltet sich die Behandlung schwierig. Das liegt zum Teil daran, dass die ersten Symptome wie Fieber häufig erst einige Tage nach der Infektion auftreten. Die erhöhte Temperatur wird dann oft falsch gedeutet, zum Beispiel als Erkältung oder Grippe. Bis die Tropenkrankheit diagnostiziert und entsprechend behandelt wird, verstreicht oft wertvolle Zeit.
Die Vorsorge von Tropenkrankheiten
Da zahlreiche Tropenkrankheiten über Stiche von infizierten Mücken übertragen werden, ist ein guter Mückenschutz das A und O bei der Vorbeugung. Dazu gehört:
- ein Moskitonetz über dem Bett
- feste, langärmelige Kleidung, die einen Großteil der Haut bedeckt
- für die Tropen geeignetes Mückenschutzmittel (Repellents)
Für einige Tropenkrankheiten, wie beispielsweise Gelbfieber, gibt es zudem eine schützende Impfung. Diese sollte vor einer Reise in ein Tropengebiet erfolgen oder aufgefrischt werden, wenn sie länger als 10 Jahre zurückliegt.
Ebenfalls wichtig zur Vorbeugung sind hygienische Maßnahmen. Wasser, bei dem nicht klar ist, ob es möglicherweise verunreinigt ist, sollte besser gemieden werden. Dazu gehört vor allem, nicht in Gewässern wie einem See baden zu gehen.