Inzwischen ist es in das weltweite Bewusstsein vorgedrungen, dass Rauchen ungesund ist. Diverse Prozesse welche in den USA geführt wurden, hatten zur Folge dass auch in Europa immer mehr Gesetze zum Nichtraucherschutz verabschiedet wurden. In der Regel handelten sich diese Prozesse immer darum, dass Raucher die Zigarettenhersteller auf Schadenersatz in utopischen Summen verklagt haben.

Die Renaissance der „rauchfreien Zigarette“

2004 haben chinesische Firmen eine alte Idee wiederentdeckt. In den Achtziger Jahren scheiterte diese Idee und sollte von nun an zu neuem Leben erweckt werden. Die „rauchfreie“ Zigarette wurde bereits 1989 von dem Tabakkonzern Tabakkonzern R. J. Reynolds entwickelt. Mit dem heutigen Dampfer hatte dieses Produkt jedoch nicht viel gemeinsam. Die Zigarette produzierte schlichtweg weniger Rauch. Der Flop auf ganzer Linie war somit vorprogrammiert. Wesentlich erfolgreicher präsentierte sich seit etwa 2004 die E-Zigarette. Doch wie können wir sicher gehen, dass es sich dabei tatsächlich um gesundes Rauchen handelt?

Wie funktioniert die E-Zigarette?

Die Hersteller von E-Zigaretten rühren weltweit die Werbetrommeln, den Durchbruch in puncto Rauchentwöhnung erzielt zu haben. Der Unterschied zwischen einer herkömmlichen und einer E-Zigarette besteht darin, dass Tabak nicht mehr geraucht wird. Das bedeutet, dass auch die 70 gesundheitsschädigenden und krebserregenden Inhaltsstoffe nicht mehr verbrannt werden. Stattdessen wird Nikotin über eine Flüssigkeit, dem sogenannten Liquid verdampft. Das bedeutet, dass kein Tabakrauch entsteht. Der Konsument verdampft die enthaltende Flüssigkeit, die aus Wasser, Nikotin, Propylenglycol und Glycerin besteht. Zu diesem Gemisch kommen zahlreiche Aromen und Konservierungsmittel hinzu. Die Liquids der E-Zigaretten befinden sich in auswechselbaren Kapseln, welcher über einen Zerstäuber vor dem Mundstück verteilt werden. Mit jedem Zug aktiviert der Konsument ein Heizelement, welches die Flüssigkeit verdampfen lässt. Damit die E-Zigarette auch optisch an eine echte Zigarette erinnert, leuchtet bei jedem Zug eine kleine, rote LED auf, welche die Glut imitieren soll. Damit die rauchfreie Zigarette immer einsatzbereit ist, wird der darin enthaltene Akku mittels USB aufgeladen.

Vom Dampfer zur klassischen Zigarette?

Laut Hersteller-Aussagen handelt es sich bei der E-Zigarette um ein wahres Wundermittel für jeden, der sich dem Glimmstängel entziehen möchte. Die Hersteller teilen dazu mit, dass die Nikotin-Dosis so lange reduziert werden kann, bis der Konsument eine letztendlich eine „Nichtraucher-Zigarette“ inhaliert. Einige Hersteller gehen sogar noch einen Schritt weiter und behaupten, dass die E-Zigarette als Mittel zur Rauchentwöhnung von der World Health Organisation anerkannt worden sei. Nachfragen bei der WHO haben jedoch ergeben, dass diese Organisation diese Aussage dementiert und darüber hinaus den eigenen Standpunkt verdeutlichte. So habe der Konzern noch lange nicht ausreichende Test vorliegen. Einige Experten warnen eindringlich. So würde die E-Zigarette die Lust auf das Rauchen eher steigern, anstatt die Nikotinsucht zu bekämpfen. So würden vor allem Kinder und Jugendliche mit anregenden Aromen wie Schokolade und Apfel gelockt werden. Damit würde der Einstieg beziehungsweise der Zugang zu richtigen Zigaretten lediglich erleichtert werden. Hinzu kommt, dass das Nikotin aus dem Dampfer ebenso schnell ins Gehirn gelangt, wie es bei herkömmlichen Zigaretten der Fall ist. Das bedeutet, dass die elektronische Zigarette ein ähnlich hohes Suchtpotenzial ausweist, wie es bei echten Zigaretten der Fall ist.

Gefährliche Inhaltsstoffe

Die E-Zigarette ist hierzulande häufig in Onlineshops verfügbar, in denen die Anbieter damit werben, dass die Dampfer neben dem Nikotin nur ein paar harmlose Aromen enthält. Forscher der US Food and Drug Administration fanden jedoch das Gegenteil heraus. Die nicht angegebenen Inhaltsstoffe wiesen unter anderem Diethylenglycol auf. Dabei handelt es sich um eine Chemikalie, welche als Frostschutzmittel eingesetzt wird. Außerdem wurden zahlreiche krebserregende Nitrosamine gefunden. Experten spekulieren, dass E-Zigaretten weit weniger schädlich als herkömmliche Zigaretten sind, jedoch können diese Vermutungen nicht nachgewiesen werden, da umfassende Untersuchungen fehlen.