Essen ist elementar für den Menschen. Gutes Essen Liefert Energie, hält den Körper gesund und schafft nicht zuletzt auch Genuss und Wohlbefinden. Bei einer schweren Erkrankung gestaltet sich die Nahrungsaufnahme mitunter schwierig oder unmöglich. Dann kann künstliche Ernährung in Form von Sondennahrung notwendig werden, damit Kraft für die Genesung zur Verfügung steht, eine Schwächung verhindert oder Lebensqualität erhalten wird.

Die bedarfsgerechte Nahrungsaufnahme über eine Sonde

Droht eine Mangelernährung bei einem Patienten, weil er schlecht essen kann, kann bereits medizinische Trinknahrung einen positiven Einfluss nehmen. Reicht diese nicht mehr aus, Ist die nächste Stufe eine Ernährungssonde. Die künstliche Ernährung per Sonde, fachlich korrekt medizinische enterale Ernährung, ergänzt die Nährstoffversorgung oder stellt diese sogar gänzlich sicher. Häufig ist dies der Fall, wenn Patienten ein Krankheitsbild zeigen, bei welchem die Passage der oberen Verdauungswege nicht gewährleistet werden kann. Beispielsweise finden Sonden Anwendung in der prä- oder postoperativen Intensivmedizin, bei schweren onkologischen Erkrankungen oder nach Schlaganfällen, bei denen Schluckstörungen eintraten.

Die Art der Sonde wird individuell für den Patienten ausgewählt

Je nach Krankheitsbild entscheiden die Mediziner zwischen transnasalen und perkutanen Sonden. Welche Sonde letztendlich zum Einsatz kommt, hängt nicht nur von der vorhergesehenen Einsatzdauer, sondern auch vom Allgemeinzustand des Patienten sowie eventuellen anatomischen Besonderheiten ab. Transnasale Sonden werden in erster Linie bei kurz- und mittelfristiger künstlicher Ernährung von vier bis acht Wochen gelegt. Durch die Nase, über die Speiseröhre bis hinein in den Magen oder sogar bis in den Zwölffingerdarm bzw. Dünndarm wird die Sonde geführt. Perkutane Sonden sind indes für eine langfristige Ernährung vorgesehen. Eine PEG Sonde (Perkutane endoskopische Gastrostomie) wird im Rahmen eines endoskopisches Eingriffes durch den Bauchraum im Magen, die sogenannte PEJ im Dünndarm platziert. Liegt die Sonde, befördert eine Ernährungspumpe die individuell benötigten Nährstoffe direkt in den Verdauungstrakt. Ob dies kontinuierlich über mehrere Stunden am Tag geschieht oder in Einzelgaben erfolgt, wird vom Fachpersonal von Fall zu Fall neu bewertet.

Den ethischen Aspekt der künstlichen Ernährung nicht außer Acht lassen

Die Gabe von künstlichen Nährstoffen via PEG erfordert einen chirurgischen Eingriff. Dadurch handelt es sich bei der Behandlung um ein Eingreifen in die körperliche Integrität des Menschen, die wiederum dessen Zustimmung bzw. das Einverständnis dessen Vertreters erfordert. Liegen Menschen im Sterben, stellt die PEG eine lebensverlängernde Maßnahme dar. Falls ein Patient im Vorfeld entschieden hat, auf lebensverlängernde Maßnahmen zu verzichten, darf der Eingriff nicht vorgenommen werden. Mediziner sehen das Einsatzgebiet der künstlichen Sondennahrung, wie etwa Nutrison Flocare, vor allem für schwer kranke Menschen vor, die diese nur temporär benötigen.

Fazit: Die künstliche Ernährung mit Hilfe einer Sonde dient der Vorbeugung von Mangelernährung bei schwerer Erkrankung. Die Sondennahrung allein sichert schwerkranken Patienten die Nährstoffversorgung, kann jedoch die Lebensqualität nicht zwangsläufig verbessern.