Nur knapp 41% der Deutschen ab 14 Jahren benötigen keine Sehhilfe. Dies lässt eine Mehrheit an Menschen vermuten, die eine Sehhilfe benutzen oder sogar auf eine angewiesen sind, um in jeder Situation klar sehen zu können. Dazu zählen normale Brillen wie auch Lesebrillen, die vor allem bei Altersweitsichtigkeit nötig sind, als auch die unauffälligen Kontaktlinsen. Eine Umfrage von Statista zeigt, dass die Brillen für den Alltag mit Abstand die beliebtesten Sehhilfen sind.

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Es gibt mittlerweile jedoch viele Möglichkeiten, eine Sehschwäche zu korrigieren. Die Menschen sind längst keinen Nachteilen mehr ausgesetzt, nur weil sie schlecht sehen können. Mit Brille oder Kontaktlinsen ist in den meisten Fällen eine nahezu einhundertprozentige Sehschärfe herzustellen. Selbst im hohen Dioptrie-Bereich ist es möglich, mit den entsprechenden Hilfsmitteln eine Sehkraft zu erhalten, mit der problemlos das Führen eines Fahrzeugs im Straßenverkehr möglich ist. Vielen reicht dies aber nicht: Sie fühlen sich abhängig von der Sehhilfe und zu unsicher, wenn sie diese abnehmen. Nachts ist es beispielsweise nicht möglich, mit einem Blick zum Nachttisch zu erkennen, wie spät es ist. Der Wecker muss dafür in die Hand genommen und nahe vor die Augen gehalten werden, ehe die Uhrzeit erkennbar ist. Aus diesem Grund entscheiden sich Jahr für Jahr immer mehr Menschen für eine Augenlaseroperation, um von dem Handicap befreit zu werden. Seit etwa 20 Jahren ist die LASIK-Methode bekannt und wird erfolgreich eingesetzt – im Jahr 2013 ließen sich nach einer Schätzung von Statista etwa 129.000 Menschen behandeln, im Jahr 2010 hingegen nur 116.000. In den Anfängen lag die Zahl sogar nur bei etwa 8.000 Menschen, jedes Jahr stieg sie aber stetig an bis zum heutigen Niveau.

 Wie funktioniert die LASIK-Technik?

Es gibt verschiedene Kliniken in Deutschland sowie international, die die LASIK-Technik meist mit der weiterentwickelten Methode Femto-LASIK anwenden. Im Smileeyes Infocenter erhalten Interessierte ausführliche Informationen zu der Technik sowie eine Vorabuntersuchung, ob sie sich überhaupt für eine Operation eignen. Da mit dem Laser die Hornhaut modelliert und zum Teil abgetragen wird, muss diese entsprechend dick sein, damit sie nach der Funktion ihre Hauptaufgabe weiterhin erfüllen kann: Dem Druck im Augeninneren standhalten. Der Eingriff mittels der Femto-LASIK-Methode ist nur gering invasiv. Er läuft nach den folgenden Schritten ab:

  1. Das Auge wird betäubt, der Eingriff ist schmerzfrei.
  2. Mittels des Lasers oder eines kleinen Messers wird ein Hornhautläppchen (Flap) präpariert und zurückgeklappt.
  3. Die darunter liegenden Hornhautschichten werden mit einem Excimer-Laser computergesteuert abgetragen, sodass das Bild im richtigen Winkel auf der Netzhaut ankommt.
  4. Der Flap wird zurückgeklappt und verwächst im Heilungsprozess wieder mit der Hornhaut.

Oft gibt es während der ersten Wochen nach der Behandlung Beschwerden, wie brennende oder juckende Augen oder ein verschwommenes Sehen. Diese sollten aber bei guter Pflege schnell wieder verschwinden. Die Operation kann unangenehm sein, da sie zwar schmerzfrei ist, das Auge selbst aber fixiert wird: Es ist weder ein Wimpernschlag noch eine Bewegung möglich. Außerdem verschwindet währen der OP das Sehvermögen für kurze Zeit, da der Augenarzt auf den Sehnerv drücken muss. Mit einem guten OP-Team, zu dem der Patient Vertrauen hat, ist dieser Operationsverlauf aber gut zu überstehen. Erfahrungsberichte von geglückten Laserbehandlungen am Auge hat brigitte.de dokumentiert.

 Vorteile der LASIK-Operation

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Abbildung 3: Scharfes Sehen ohne Hilfsmittel: Dies ist der große Vorteil der Laserbehandlung

Welchen Vorteil das Verfahren bringt, ist auf einen Blick klar: Besseres Sehen ohne Hilfsmittel. Die LASIK-Operation selbst ist außerdem nur gering invasiv und ambulant durchzuführen. Anders als frühere Operationsverfahren ist es nahezu schmerzfrei und birgt bei richtiger Nachsorge nur wenige bis keine negativen Folgen. Wichtig ist nur, dass die Patienten für die Operation überhaupt geeignet sind. Wer dies nicht ist, sollte von einer Laserbehandlung absehen, da die Risiken ansonsten zu hoch sind. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff besteht trotz computergesteuertem Laser und einer ausreichenden Vor- und Nachsorge ein Restrisiko.

 

Vorteile Risiken
Scharfes Sehen ohne Sehhilfe Keine einhundertprozentige Sehleistung
Unabhängigkeit Dauerhafte Blendeffekte nach der OP
Schmerzfreier und schneller Eingriff, ambulant Dauerhaft zu trockenes Auge
Gering invasiv Bisher unabsehbare Langzeitfolgen

Risiken der Augenoperation

Wer ohne Brille oder Kontaktlinsen leben möchte, sollte sich auch über die Risiken des Eingriffs bewusst sein. Kompetente Augenchirurgen klären die Patienten im Vorfeld darüber auf – immerhin gibt es bei jeder Operation die geringe Chance, dass sie fehlschlägt. In diesem Fall gibt es bei der LASIK-Methode schwerwiegende und weniger schwerwiegende Restrisiken. Je nach Stärke der Sehschwäche kann es sein, dass eine einhundertprozentige Sehleistung nicht erreicht wird. Außerdem können durch die Veränderungen an der Hornhaut unangenehme Blendeffekte auftreten, sodass das Sehen vor allem nachts erschwert und im Sommer häufig eine Sonnenbrille zu tragen ist. Ein dauerhaft zu trockenes Auge wiederum ist gut mit Augentropfen zu behandeln, dies gehört außerdem meist zu den temporären Nachwirkungen der OP. Die Langzeitfolgen machen Wissenschaftlern und Ärzten die meisten Sorgen: Bisher sind diese noch nicht ausreichend erforscht, da es die Technik erst seit knapp 20 Jahren gibt. Zu diesen Risiken kann eine verweichte und ausgebeulte Hornhaut gehören. Diese entsteht, wenn der Augeninnendruck für die Hornhaut zu groß wird und sie ihn deshalb nicht mehr aushalten kann. Besonders bei einer zu dünnen Hornhaut wird daher von der Operation abgeraten. Die einzige Lösung für dieses Problem ist eine Hornhautransplantation.

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