Jeder Schritt schmerzt, jede zu steigende Treppenstufe wird zum Hindernis und selbst im Ruhezustand will das Knie nicht aufhören zu schmerzen. Das Kniegelenk, als größtes im menschlichen Körper, ist enormen Belastungen ausgesetzt. Dementsprechend oft verursacht es Beschwerden. Ist eine Arthrose oder rheumatoide Arthritis soweit fortgeschritten, bleibt oftmals nur noch ein künstliches Kniegelenk.
Knieprothese – die letzte Hoffnung
Patienten mit Knieproblemen haben vielfach eine lange Leidensgeschichte hinter sich gebracht, bevor sie vor der Entscheidung „Knieprothese: ja oder nein?“ stehen. In aller Regel bemühen sich sowohl Chirurgen als auch Orthopäden die Belastbarkeit der Knie so lange wie möglich durch eine konventionelle Therapie zu erhalten. Erst wenn schmerz- und entzündungshemmende Medikamente, gelenkerhaltende Therapien bzw. knorpelstützende Substanzen nicht mehr helfen, schlagen die Chirurgen eine Knieprothese vor. Mitunter unterbreiten die Chirurgen auch den Vorschlag, eine Knorpeltransplantation zur Behandlung einer Arthrose durchzuführen. Oftmals stehen nur Fachärzte für eine solche spezielle Knieoperation in Stuttgart, Berlin, Hamburg oder anderen Großstädten zur Verfügung.
Ab wann ist eine OP unumgänglich?
Der Zeitpunkt, ab wann eine Kniegelenksprothese tatsächlich notwendig wird, ist nur schwer zu definieren. Die Fachärzte machen die Entscheidung abhängig vom individuellen Zustand des Patienten. Je nach Stadium der Arthrose bzw. der Schädigung der Knorpels und Knochen sowie der Stabilität des Knies wird früher oder später operiert. Diese Erkrankungen können den Einsatz einer Knieprothese notwendig werden lassen:
- eine degenerative Arthrose, bei der der Gelenkknorpel beschädigt wurde
- eine Knieversteifung, um die Beweglichkeit wieder herzustellen
- eine Knieinstabilität, die von Verletzungen des Bandapparates herrührt
- eine Arthritis, sowohl rheumatischen Ursprungs mit entzündlicher Schädigung des Knorpels, als auch posttraumatischen Ursprungs nach einem Unfall
- Rekonstruktion des Knies nach einer Tumor-OP
- bei einer Kniegelenksdeformation
Nicht immer ist eine Knieendprothese notwendig
Abhängig vom Verletzungsgrad bzw. der Schwere der Erkrankung wählen die Chirurgen zwischen unterschiedlichen Varianten und Größen bzw. Formen die Knieprothese aus. Einfluss darauf nehmen unter anderem das Geschlecht und Alter des Patienten, sein Gewicht und dessen Körperbau sowie die Qualität der Knochen. Diese drei Varianten stehen grundsätzlich zur Auswahl:
- Oberflächenersatz einseitig – unikondyläre Schlittenprothese
- Oberflächenersatz beidseitig – bikondyläre Schlittenprothese
- Oberflächenersatz komplett – Knieendprothese
Die Risiken des Eingriffs
Auch wenn in der fortschrittlichen Chirurgie modernste Werkstoffe und Operationstechniken zum Einsatz kommen, können eventuelle Komplikationen niemals ausgeschlossen werden. Beim Ersatz eines Kniegelenks gehören dazu selbstverständlich die üblichen Risiken eines operativen Eingriffs wie Wundheilungsstörungen, Ergüsse oder Narkoserisiken. Zu den spezifischen Risiken der Kniegelenksprothese zählen eine Infektion der Prothese, eine Lockerung sowie Beinvenenthrombosen. Trotz erfolgreicher OP erreichen nicht alle Patienten nach dem Eingriff absolute Schmerzfreiheit.
Fazit: Die Kniegelenksprothese ist vielfach die letzte Option, dem Patienten Schmerzlinderung zu verschaffen sowie eine ausreichende Bewegungsfähigkeit wieder herzustellen. Mitunter kann sie durch eine Knorpeltransplantation sogar verhindert werden. Bevor die Chirurgen zum Ersatz des Kniegelenks raten, schöpfen sie in aller Regel die konventionellen Behandlungsmöglichkeiten zunächst vollständig aus.