Zirrhose – Medizinisches Glossar

Die Zirrhose ist eine Krankheit beziehungsweise genau genommen ein Krankheitsprozess, der meist am Ende einer bereits längeren Krankheitsgeschichte steht. Dabei kommt es letztlich zu einer Schrumpfung des betroffenen Organs. Sie kann verschiedene Organe betreffen, am bekanntesten ist die Leberzirrhose.

Beispiel Leberzirrhose: Entstehung und Ursachen

Die Zirrhose stellt oft das Endstadium eines Krankheitsverlaufs dar. Sie ist dann in aller Regel nicht mehr umkehrbar (irreversibel). Durch den chronischen Entzündungsprozess, der einer Zirrhose vorausgeht, kommt es permanent zum Abbau und anschließend wieder Aufbau (Regeneration) von Gewebe. Diese kurzzeitige Regeneration kann aber das zerstörte Organ nicht ersetzen. Stattdessen kommt es zu einer knotig-veränderten, vernarbten Gewebestruktur und in Folge dessen zu einer übermäßigen Bildung von Bindegewebe. Dieser Zustand wird auch als Fibrose bezeichnet. Die Durchblutung des Organs ist nun nicht mehr optimal möglich.

Die Leberzirrhose stellt mit rund einer Million Betroffenen in Deutschland die häufigste Form dar. Männer sind doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Man unterscheidet zwischen drei Arten, je nach Ursache: Die Alkoholische Leberzirrhose als Folge chronischen Alkoholmissbrauchs, die Fettleber sowie weitere Ursachen, wobei die chronische Hepatitis mit vorausgegangener Virusinfektion hier wiederum die häufigste darstellt. Auch bestimmte Lösungsmittel und Chemikalien können als Folge einer Vergiftungsreaktion eine Leberzirrhose auslösen. Bemerkbar macht sie sich meist durch allgemeine Symptome wie rascher Gewichtsverlust, Übelkeit und starke Müdigkeit. In späteren Stadien ist unter anderem eine Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut und Augen) möglich.

Diagnose und Behandlung

Eine Zirrhose stellt, wie beschrieben, meist das Endstadium einer längeren Krankheitshistorie dar. Deshalb handelt es sich bei der Diagnose selten um einen Zufallsfund. Die Leberzirrhose beispielsweise lässt sich relativ gut bei einer Ultraschalluntersuchung erkennen. Dabei zeigt sich unter anderem ein typisches, echoarmes Gewebe. Eindeutig kann die Diagnose allerdings erst mit Hilfe einer Gewerbeuntersuchung (Biopsie) gestellt werden.

Eine kurative, also heilende, Behandlung im eigentlichen Sinne ist nicht möglich. Prävention, also vorbeugende Maßnahmen wie Infektionsschutz (als Schutz vor einer Ansteckung mit Hepatitis) bzw. Verringerung des Alkoholkonsums im Rahmen einer Therapie (bei Alkoholkrankheit) sind wichtig. Auch während einer bestehenden Erkrankung kann noch interveniert werden, bevor es zur Bildung der Zirrhose kommt. Ist dieser Gewebezustand bereits eingetreten, so gibt es zumindest Methoden, die das Leid für die Betroffenen lindern sowie deren Lebenserwartung steigern können. Dabei geht es oft auch um die Behandlung der Folge- und Begleiterkrankungen, wie Wassersucht oder Entzündungen im Bauchraum.

Eine frühzeitige Diagnose ist also gleich doppelt wichtig. Je früher die Zirrhose erkannt wird, umso besser die Aussichten auf Linderung. Die Therapie richtet sich nach der Ursache bzw. Art der Zirrhose. Neben möglichen Medikamenten gehört in jedem Fall eine Anpassung der Lebensgewohnheiten mit ballaststoffreicher Ernährung und ausreichend Bewegung dazu.