Versteifung / Stabilisierung der Lendenwirbelsäule (Neurochirurgie / Orthopädie und Unfallchirurgie) – Medizinisches Glossar

Die Versteifung der Lendenwirbelsäule beschreibt eine
Operation auf dem Gebiet der Neurochirurgie. Sie wird durchgeführt, um eine
Stabilisierung dieses Wirbelsäulenabschnitts zu erreichen. Der Eingriff ist mit
einigen Stunden durchaus anspruchsvoll und erfordert einen stationären
Aufenthalt. Die Operation kann gerade bei starken Beschwerden alternativlos
sein.

Verschiebung der Wirbelsäule, instabile Lendenwirbelsäule:
Ursachen und Abgrenzung gegenüber anderen Erkrankungen

Die Wirbelsäule stützt das gesamte Skelett. Durch den
aufrechten Gang werden dabei im Laufe der Zeit insbesondere die unteren Wirbel,
also jene der Lendenwirbelsäule, in Mitleidenschaft gezogen.

Instabil kann die Wirbelsäule durch verschiedene Ursachen
werden. Dabei spielen sowohl die genetisch bedingte Beschaffenheit als auch die
Lebensgewohnheiten und Erkrankungen oder auch Unfälle eine Rolle. Erkrankungen,
die eine Verschiebung der Wirbelsäule bedeuten oder begünstigen können, sind
zum Beispiel der Bandscheibenvorfall, chronische Muskelverspannungen oder
Entzündungen.

Hiervon abzugrenzen ist allerdings die Spondylolisthese, die
eine Verschiebung der Wirbelkörper gegeneinander bezeichnet. Diese kann zur
Einklemmung von Nerven mit hiermit verbundenen, teils starken Schmerzen und
Bewegungseinschränkungen führen. Zur Differentialdiagnose ist neben einer
genauen Anamnese ein bildgebendes Verfahren beispielsweise durch MRT oder CT
notwendig.

Versteifung der Lendenwirbelsäule – die Operation

Die Versteifung der Lendenwirbelsäule bedeutet einen großen
Eingriff in den Körper, der zudem einen längeren stationären Aufenthalt sowie
eine umfassende Heilungsphase erfordert. Trotzdem kann die OP gerade bei
starken Beschwerden alternativlos sein, weil Krankengymnastik und andere
konservative Verfahren nicht die Ursache, also die verschobenen Wirbel,
behandeln, sondern lediglich die Symptome lindern können.

Die Operation dauert etwa drei bis vier Stunden. Sie wird
unter Vollnarkose durchgeführt. Während des Eingriffs eröffnet der Chirurg die
Wirbelsäule, um das instabile bzw. verschobene Wirbelgelenk mittels
Drahtstiften zu versteifen. Die zugehörige Bandscheibe wird entfernt und durch
ein passendes Implantat ersetzt. Dieses ist flexibel, aber sehr stabil. Über
spezielle Schrauben wird der eingebrachte Draht in die passende Position
gebracht, wodurch sich auch die Wirbel aufrichten. Die optimale Position wird
anschließend fixiert, die Wirbelsäule ist nun versteift.