Trigeminusneuralgie – Nervenerkrankung (Neurochirurgie) – Medizinisches Glossar

Als Trigeminusneuralgie wird eine chronische
Schmerzerkrankung bezeichnet, die durch den Gesichtsnerv (Trigeminus) mit
seinen drei Ästen hervorgerufen wird. Betroffene erleiden hierbei sehr heftige,
blitzartige Schmerzen, die auch als elektrisierend empfunden werden können. Die
Schmerzen treten meist einseitig im Bereich der Wange und/oder des Kiefers auf.
Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Ausgelöst werden die Schmerzattacken, die bis zu 100 Mal am
Tag auftreten können, meist durch ganz alltägliche, oft kaum wahrgenommene
Bewegungen (zum Beispiel Kauen) oder leichtes Berühren von Haut und Schleimhaut
im betroffenen Areal.

Trigeminusneuralgie: Ursachen und Diagnose

Die genauen Ursachen für die Entstehung der Trigeminusneuralgie
sind nicht abschließend geklärt. Als eine Möglichkeit wird ein zunehmender
Druck der Blutgefäße auf den aus dem Hirnstamm austretenden Nerv angenommen.
Dies geschieht durch eine zunehmende Ausdehnung der Blutgefäße im Rahmen der
natürlichen Alterungsprozesse. Hierdurch kommt es zu einer Störung an der
Nervenscheide, die dann eine Art Kurzschluss mit den typischen Symptomen
auslöst.

Abgegrenzt werden muss die Krankheit von der symptomatischen
Trigeminusneuralgie, bei der eine andere Erkrankung Auslöser für die einschießenden,
blitzartigen Gesichtsschmerzen ist. Hierbei kommt es mitunter zu chronischen
Dauerschmerzen sowie zusätzlich oftmals Gefühlsstörungen wie Kribbeln.

Zu den umfangreichen Diagnoseverfahren zählen das MRT,
zahnärztliche und neurologische Untersuchungen sowie Blut- und gegebenenfalls
Liquoruntersuchungen.

Operation bei Trigeminusneuralgie

Grundsätzlich kann die Trigeminusneuralgie auf konservative
oder operative Weise behandelt werden. Dabei wird in aller Regel zunächst eine
konservative Therapie mit Gabe spezieller Medikamente durchgeführt. Zeigt diese
nicht den gewünschten Erfolg, dann ist ein operativer Eingriff erforderlich.

Generell zeigen Operationen bei dieser Erkrankung mit rund
90% eine sehr gute Heilungsprognose. Ziel des jeweiligen Eingriffs ist, den
Druck auf den Nerv zu verringern und somit die Fehlfunktion zu beheben.
Grundsätzlich kommen verschiedene OP-Verfahren in Frage. Dabei wird zunächst
der Austritt des Nervengewebes gesucht. Unter dem OP-Mikroskop erkennt und
entfernt der Neurochirurg dann präzise die Gewebestrukturen, also insbesondere
Blutgefäße, die auf den Nerv drücken. Die entstandene Lücke wird anschließend
durch körpereigenes Muskelmaterial oder durch ein nicht resorbierbares Material
aufgefüllt.