Tennisarm (Epicondylitis) – Medizinisches Glossar

Die Epicondylitis ist vielen umgangssprachlich nur als
„Tennisarm“ bekannt. Dabei handelt es sich um eine schmerzhafte Reizung der
Sehnenansätze des Unterarms, die durch typische Belastungen wie beispielsweise
beim Tennisspielen entstehen kann, was auch den Namen erklärt. Ein Äquivalent
hierzu wäre das Läuferknie, was durch Überanspruchung bzw. Fehlbelastung des
Bewegungsapparates am Knie entsteht.

Tennis- vs. Golferellbogen: Entstehung und Symptome

In der Differentialdiagnose unterscheidet man zwischen Epicondylitis
radialis humeri, dem sogenannten Tennis-Ellbogen am äußeren Vorsprung des
Oberarmknochens, und Epicondylitis ulnaris humeri, dem sogenannten
Golfer-Ellbogen am inneren Vorsprung des Oberarmknochens. Beide machen sich
durch einen typischen Druckschmerz am Ellbogen bemerkbar, der bei Bewegung
schlimmer wird. Durch die Nervenkompression, also eingeklemmte bzw.
eingedrückte Nerven, kann es zu Missempfindungen kommen.

Konservative und operative Behandlung des Tennisarms

Wie bei vielen ähnlichen Reizzuständen wird auch der
Tennisarm in der Regel konservativ behandelt. Trotzdem kann die Ursache
tieferliegend sein, beispielsweise auf eine Verletzung oder einen Riss der
Sehnenansätze zurückgehen. In dem Fall wird die konservative Behandlung nicht
die gewünschte Besserung bringen. Eventuell ist dann ein chirurgischer Eingriff
zur Stabilisierung nötig.

Die konservative Behandlung umfasst zahlreiche mögliche
Methoden, von der Physiotherapie über Verfahren wie Ultraschall oder
Magnetfeldtherapie (jeweils mit speziellen Geräten) bis hin zur Kühlung und
Ruhigstellung des Ellbogens beispielsweise durch eine Schiene. Wichtig: Nicht
alle Gerätebehandlungen werden durch die jeweiligen Krankenversicherer bezahlt,
auch weil die Wirksamkeit nach deren Aussage nicht in allen Fällen ausreichend
belegt ist. Zur Linderung der Schmerzen können symptomatisch außerdem
entsprechende Schmerzmittel verordnet werden. Dabei gilt es, verschiedene Verfahren
sinnvoll zu kombinieren. Arzt und Physiotherapeuten müssen sorgfältig abwägen,
wie viel Schonung bzw. wie viel Bewegung ab welchem Zeitpunkt nötig und
sinnvoll ist.