Stimmbandlähmung (Kehlkopferweiterung / Kehlkopfverengung) – Medizinisches Glossar

Die Stimmbandlähmung bezeichnet eine Lähmung der
Stimmbänder, genauer des hier vorhandenen Kehlkopfmuskels, der sich dann auf
den zuständigen Nerv auswirken kann. Am häufigsten tritt die Stimmbandlähmung
nach einer Schilddrüsenoperation auf. Obwohl das Risiko vergleichsweise gering
ist, gehört diese Nebenwirkung doch zu den häufigsten Komplikationen nach dem
Eingriff. Eine Folgeoperation an der Schilddrüse geht nochmals mit einem
höheren Risiko einher. Oftmals tritt sie unmittelbar nach der OP auf, möglich
ist aber auch eine Stimmbandlähmung unabhängig vom OP-Zeitpunkt.

Darüber hinaus kann die Stimmbandlähmung seltener auch als
Folge verschiedener Virusinfektionen oder bei einer Krebserkrankung auftreten.

Symptome und Diagnose der Stimmbandlähmung

Zu den typischen Symptomen bei Stimmbandlähmung zählt eine
heisere Stimme. Auch Reizhusten sowie häufiges Räuspern können ein Hinweis auf
die Erkrankung sein. Patienten klagen häufig über Luftnot, da sie vermehrt
einatmen müssen und dabei das Gefühl haben, nicht genügend Luft zu bekommen.
Dies kann mitunter zu gefährlichen Komplikationen führen und ist meist Hinweis
auf eine beidseitige Stimmbandlähmung.

Die Diagnose wird durch einen Facharzt für Hals-, Nasen- und
Ohrenheilkunde (HNO) gestellt. Neben einer genauen Anamnese mit der Frage nach
etwaigen Operationen erfolgt eine endoskopische Untersuchung des Kehlkopfs.
Dabei kann unter anderem erkannt werden, ob die Stimmbandlähmung ein- oder
beidseitig besteht. Zur Differentialdiagnose, also um unter anderem Tumoren
auszuschließen, kann ein bildgebendes Verfahren angeordnet werden.

Operation der Stimmbandlähmung

Grundsätzlich kann eine Stimmbandlähmung auch von allein
wieder abklingen, wobei die Chancen hierfür nicht besonders groß sind. Hinzu
kommt, dass die Betroffenen oft einen enorm hohen Leidensdruck haben und eine
Behandlung somit ratsam bzw. notwendig wird.

Bei einer nur einseitigen Stimmbandlähmung kann
gegebenenfalls eine logopädische Therapie probiert werden. Bei beidseitiger
Lähmung und in akuten Notfällen, also zum Beispiel bei deutlicher Luftnot mit
Komplikationen, wird eine Operation durchgeführt. Auch nach mehrmonatiger,
erfolgloser konservativer Therapie kann ein operativer Eingriff die beste Wahl
sein.

Die OP erfolgt in der Regel unter Vollnarkose. Je nach
Ausgangssituation kann dabei entweder Füllmaterial wie Eigenfett (zuvor
entnommen) oder Hyaluronsäure in das Innere des Kehlkopfs eingebracht, wie bei
einseitiger Stimmbandlähmung. Oder aber, das gelähmte Stimmband wird teilweise
entfernt bzw. komplett durchtrennt, um das Atmen wieder zu ermöglichen. Diese
Technik wird meist bei beidseitiger Lähmung angewandt. Daneben gibt es weitere
OP-Techniken und – Methoden.