Ständige Impfkommission (STIKO) – Medizinisches Glossar

Die Ständige Impfkommission, kurz STIKO, ist ein deutsches
Gremium von aktuell 18 Experten, das Empfehlungen zu Impfungen in Deutschland
herausgibt. Sie entscheidet, welche Schutzimpfungen im jeweiligen Jahr empfohlen
werden und gegebenenfalls auch, für wen. Der Name „ständig“ verweist bereits
darauf, dass sich diese Empfehlungen regelmäßig ändern können, da sie der
aktuellen Lage angepasst werden müssen. Die STIKO trifft sich zwei Mal pro Jahr,
sie gehört zum Robert-Koch-Institut. Das Ergebnis der Treffen wird dann in den
Impfempfehlungen, dem sogenannten Impfkalender, zusammengefasst.

Wissenschaftlich, nicht wirtschaftlich: Das sind die
Aufgaben der STIKO

Die Ständige Impfkommission gibt Empfehlungen zu
Schutzimpfungen heraus. Gesetzlich ist dies seit 2001 im Infektionsschutzgesetz
verankert, das den Zweck verfolgt, Infektionskrankheiten zu bekämpfen und zu
verhindern. Dabei können sowohl allgemeine Impfempfehlungen als auch solche für
spezifische Risikogruppen gegeben werden. In die Entscheidung, welche
Schutzimpfungen im aktuellen Impfkalender empfohlen werden, fließen
Auswertungen von Studien, neue Erkenntnisse über Viren und Krankheiten weltweit
und weiteres Wissen ein. Die STIKO ist dabei ausschließlich wissenschaftlichen
Grundsätzen verpflichtet. Wirtschaftliche Belange sollen für die Empfehlung
keine Rolle spielen. Die Krankenkassen sind wiederum verpflichtet, die Kosten
für von der STIKO vorgesehene Impfungen zu übernehmen.

Warum wird die STIKO kritisiert?

Neben den überzeugten Impfgegnern, die jedoch in aller Regel
keine seriöse Kritik an den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission
formulieren, gibt es auch Politiker und Verbraucherschützer, die der STIKO
mangelnde Transparenz vorwerfen. Dies hängt damit zusammen, dass ein Großteil
der hier vertretenen Experten Posten in Pharmaunternehmen bekleiden oder bekleidet haben. Hierdurch, so ein Vorwurf,
läge es nahe, dass Empfehlungen nicht völlig unabhängig herausgegeben würden.
Umgekehrt könnte man argumentieren, dass Experten auf dem Gebiet der
Infektionskrankheiten, also beispielsweise Virologen, naturgemäß auch in diesem
Bereich tätig sind und hier ihr Geld verdienen. 2007 wurde hierzu von der
Fraktion der Bündnis 90/ Die Grünen im Bundestag eine kleine Anfrage gestellt.
Der Bundestag kam zu dem Entschluss, die sich aus der Arbeit der STIKO keine
grundlegende Kritik ableiten lässt.