Sonografie (Ultraschall) – Medizinisches Glossar

Die Sonografie, früher Sonographie, ist eines der
bekanntesten bildgebenden Verfahren in der medizinischen Diagnose und vielen
nur umgangssprachlich als Ultraschall bekannt. Tatsächlich handelt es sich
hierbei um ein Verfahren, das sich die Sichtbarmachung von Strukturen durch
Schallwellen zu Nutze macht. Vorläufer dieser Technik gab es bereits Ende des
19. Jahrhunderts im militärischen Kontext. Seit etwa den 1950er Jahren wurde
die Technik von verschiedenen Medizinern auch für diesen Bereich genutzt und
weiterentwickelt. Seit den 1980er Jahren können Sonografien zusätzlich farbig
dargestellt werden (auch als Farbdoppler oder Farb-Doppler bekannt), wobei
diese Variation längst nicht in allen Arztpraxen angeboten wird.

Wie die Sonografie funktioniert

Streng genommen ist Ultraschall lediglich ein Sammelbegriff
für alle Schallfrequenzen, die oberhalb des menschlichen Gehörs liegen – somit
alle ab 20 Kilohertz bis zu einem Gigahertz. In der Sonografie kommt dabei
jeweils lediglich das Spektrum zwischen einem und 40 Megahertz zur Anwendung.
Ultraschallgeräte zur medizinischen Diagnostik enthalten neben der
schallerzeugenden Elektronik die Sonde bzw. verschiedene Sonden, über die jene
Wellen ins Gewebe gesendet werden, und die bildgebende Darstellung in Form eines
Monitors.

Das Gerät erzeugt kurze Schallwellen, die auf Gewebe treffen
und von diesem unterschiedlich stark reflektiert werden. Die Eigenschaft, jenen
Schall zu reflektieren, wird auch als Echogenität bezeichnet. Je nach
Beschaffenheit des Gewebes ist dieses also stärker oder schwächer echogen.
Allein hierdurch lässt sich wiederum ein Rückschluss auf das untersuchte Gewebe
bzw. Organ ziehen. Gewebe, das weniger stark reflektiert, wird auch als
echoarmes Gewebe bezeichnet.

In der Praxis gibt es selbstverständlich noch viele weitere
Variationen des Ultraschalls sowie verschiedenste Einstellungen des Geräts,
durch welche unterschiedlichste Rückschlüsse möglich sind: Von der Größe eines
Organs über die Zusammensetzung des jeweiligen Gewebes bis hin zu Veränderungen,
Wucherungen oder die Fließgeschwindigkeit des Blutes.

Spezielle Formen und Anwendungen der Sonografie

Ultraschallgeräte gehören heute zum Standard der
medizinischen Diagnostik, auch in der klassischen Hausarztpraxis. Nicht selten
bietet die Sonografie den ersten Hinweis auf eine mögliche Veränderung des
Gewebes bzw. von Organen, die dann in weiteren Schritten bis zur
Differentialdiagnose untersucht werden können. Mitunter lassen sich auch
bereits durch die Sonografie allein entsprechende Diagnosen stellen. Dabei gibt
es etliche Variationen und Verfahren und auch Modi innerhalb des jeweiligen
Gerätes, die wiederum ihre spezifischen Möglichkeiten mitbringen.

Je nach Anwendungsgebiet können spezielle Geräte oder
Aufsätze nötig sein, beispielsweise für den vaginalen Ultraschall oder auch für
die Endobronchial-Sonografie, die zur Abklärung unter anderem von
Lungenkarzinomen Anwendung findet. Zudem wird das Verfahren stetig weiter
entwickelt: Neben dem oben beschriebenen Farb-Doppler ist heute mit entsprechenden
Geräten zum Beispiel auch eine dreidimensionale Darstellung möglich.

Die Untersuchung mittels Ultraschall gilt als sehr sicher.
In den heute verwendeten Geräten sind Nebenwirkungen hierdurch sehr
unwahrscheinlich. Im Gegensatz beispielsweise zum MRT oder auch zum Röntgen wird
der Patient hier keiner Strahlenbelastung ausgesetzt.