Röteln – Medizinisches Glossar
Röteln zählen zu den hochansteckenden Infektionskrankheiten,
die ausschließlich den Menschen befallen und die durch das Rötelnvirus
übertragen werden. Äußerlich zeigt sich die Erkrankung durch die typischen,
rötlichen Flecken, die auch den Namen prägten. Allerdings verläuft die
Infektion sehr unterschiedlich: Neben dem Hautausschlag ist Fieber typisch, was
aber auch bei vielen anderen Infektionskrankheiten vorkommt. Nicht wenige
Menschen zeigen auch überhaupt keine Symptome, wodurch sie andere noch leichter
anstecken können.
Röteln: Eine Kinderkrankheit – und was das bedeutet
Röteln gelten als typische „Kinderkrankheit“, die einen
Großteil (ungeimpfter) Kinder befällt und die enorm ansteckend ist. In
Großbritannien ist die Krankheit auch als „german measles“, also als „deutsche
Masern“ bekannt, obwohl sie mit diesen nur die Eigenschaft als Kinderkrankheit
gemein hat. Bei Tröpfchenübertragung durch Erkrankte beträgt die
Wahrscheinlichkeit, an Röteln zu erkranken, 50%. Wer einmal eine
Röteln-Erkrankung durchlebt hat, ist in der Regel sein Leben lang immun.
Diese Tatsache hat immer wieder dazu geführt, dass Eltern
die meldepflichtige Infektion nicht ernst genug nehmen. Dabei sollte man nicht
vergessen, dass die Infektion gerade durch ihre enorme Ansteckungsrate
potentiell auch die Mitmenschen gefährdet. Gerade für Schwangere, aber auch zum
Beispiel für immungeschwächte und ältere Personen kann eine Rötelninfektion,
sofern noch keine zuvor durchlebt wurde und kein Impfschutz besteht,
lebensgefährlich werden. Bei Schwangeren wird außerdem das ungeborene Baby
gefährdet – hier besteht das Risiko bleibender gesundheitlicher Schäden,
beispielsweise der Erblindung. Obwohl die Rötelninfektion mit zunehmendem
Lebensalter potentiell höhere Risiken birgt, kann sie auch bei Babys und
Kleinkindern zu mitunter lebenslangen Komplikationen führen.
Behandlung und Prävention: Die Impfung gegen Röteln
Nach der Infektion mit dem Virus ist keine ursächliche
Behandlung mehr möglich. Ziel ist hier die Linderung der Symptome, also
beispielsweise eine Senkung des Fiebers (sofern nötig und sinnvoll) oder die
Einnahme entzündungshemmender Wirkstoffe.
Es steht ein Kombi-Impfstoff gegen Mumps, Masern und Röteln
zur Verfügung (MMR-Impfung). Dieser bietet rund 95% aller Geimpften einen sehr
sicheren Schutz, der lebenslang anhält. Dieser wird von der Ständigen
Impfkommission für alle Erwachsenen ohne Antikörper gegen Röteln sowie für
Kinder ab dem zwölften Monat empfohlen. Kampagnen von Impfgegnern haben die
Rate der Durchimpfung in Industrieländern wie Deutschland und den USA
inzwischen bereits reduziert, wodurch die Anzahl an Infektionen wieder steigt.