Parodontium – Medizinisches Glossar

Als sogenanntes Parodontium wird ein Gewebekomplex
bezeichnet, welcher dafür sorgt, dass ein Zahn im Alveolarknochen verankert
wird. Dieser Zahnhalteapparat besteht einerseits aus verschiedenen Stützgeweben
und andererseits in seiner Gesamtheit aus wichtigen Bestandteilen wie dem
Kieferknochen, dem Wurzelelement, dem Zahnfleisch, dem Zahnbett,
Parodontal-Ligament, zahntragendem Stützgewebe, Desmodent, dem Alveolarknochen
und schließlich den Sharpey-Fasern. Die Strukturen sorgen im Idealfall dafür,
dass der Zahn fest im Kiefer fixiert wird und so eine problemlose Nutzung
garantiert.

Erkrankungen des Parodontiums

Die Mundhöhle stellt bekanntermaßen ein sehr komplexes
Biotop dar, in dem die Zähne perfekte ökologische Nischen für Bakterien bilden.
Fehlstellungen, überstehende Füllungs- und Kronenrändern oder Kariöse Defekte
verstärken diesen Effekt nochmals, sodass trotz selbstreinigender Mechanismen
wie dem Speichelfluss oder der Selbstreinigung während der Kaufunktion immer
wieder Beläge entstehen. Die weichen Beläge werden als Plaque bezeichnet und
sind für die Entstehung vieler entzündlicher Parodontalerkrankungen
verantwortlich. Bekannte Krankheitsbilder sind zum Beispiel die Parodontitis,
bei der alle Teile des Zahnhalteapparats von einem fortschreitenden Verlust des
Stützgewebes betroffen sind, ebenso kommt es außerdem zur Zahnlockerung und zum
Zahnverlust. Auch die sogenannten gingivalen Erkrankungen werden häufig
diagnostiziert, bei ihnen handelt es sich um akute oder chronische, meist
plaquebedingte Entzündungen des Zahnfleisches.

Therapiemöglichkeiten

Bei einer Gingivitis genügen in
der Regel bereit eine Zahn-Reinigung sowie eine entsprechende Einweisung für
die korrekte häusliche Mundhygiene. Bei der Parodontitis hingegen sind meist
Initialbehandlungen notwendig, bei der die nicht erhaltungswürdigen Zähne
entfernt, kariöse Läsionen versorgt und eine endodontische Behandlung
durchgeführt werden, darüber hinaus müssen außerdem überstehende
Füllungs-Kronenränder entfernt werden. Neben den üblichen
Mundhygieneinstruktionen wird außerdem noch ein Supra- und subgingivales
Scaling durchgeführt, bei dem die entsprechenden Beläge entfernt werden.